Es war ein umstrittenes Projekt. Umweltschützer waren strikt dagegen, die Bargteheider Firmen aber immer mehr dafür. Sie wollten die beiden Gewerbegebiete mit einer Verbindungsstraße endlich aus ihren Sackgassen-Lagen befreien und einen schnelleren Zugang zur Autobahn bekommen.

Bargteheide. Schließlich gab es ein für beide Seiten tragfähiges Konzept und obendrein Geld aus Kiel. Jetzt wurde der erste Spatenstich für die mehr als 700 000 Euro teure Verbindungsstraße getan.

"Laut Plan sollen wir im November fertig sein", sagt Bauleiter Heiner Bock. 500 Meter lang und 6,50 Meter breit wird die neue Straße zwischen dem Gewerbegebiet an der Rudolf-Diesel-Straße und dem Gewerbegebiet Langenhorst.

Um das abschüssige Gelände auszugleichen, wird die Straße auf einem 1,50 Meter hohen Damm gebaut. Auf der nördlichen Seite wird ein drei Meter breiter Geh- und Radweg verlaufen. "Anfang 2006 haben wir mit der Planung begonnen. Dass es zum Schluss so schnell ging, hängt mit der Willensbildung zusammen. Wir haben alle an einem Strang gezogen. Das ist ein Grund, stolz zu sein", sagte Bürgermeister Henning Görtz, bevor er zur Schaufel griff.

Das Land fördert das Vorhaben mit 50 Prozent der Kosten. Görtz: "Das ist die maximale Förderung. Die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn hat uns bei den Anträgen sehr geholfen." Dass der Kreis überhaupt wieder berücksichtigt wurde, sei gerade in der Krise ein wichtiges Signal. Görtz: "Man muss in starke Regionen investieren. So kann sich Wachstum entwickeln. Und so kann Geld eingenommen werden, dass über den Strukturausgleich in schwächere Gebiete fließt. Das ist der richtige Weg für Wirtschaftsförderung."

Als ökologischer Ausgleich werden im Bargteheider Moor Gewässer angelegt. Und das Naturschutzgebiet nördlich der neuen Straße wird auf acht Hektar ausgeweitet. "Das ursprüngliche Konzept sah vor, dass Moor und Malepartus-Gelände zu einem Biotop zusammenwachsen. Das hat nicht funktioniert. Jetzt schaffen wir zwei Bereiche, die von der Straße nicht beeinträchtigt sind", sagte Landschaftsarchitekt Hans-Rainer Bielfeldt, der im Auftrag der Stadt mit der Naturschutzbehörde des Kreises verhandelt hatte.