Noch vor wenigen Wochen war sie in einem fernen Land, das ihr auch den Namen gegeben hat. In Mittelamerika, ganz weit weg. Die Mexikogrippe, wie wir sie Ende April wahrgenommen haben. Ein Vierteljahr später sehen wir die Dinge anders.

Das H1N1-Virus gehört auch in Stormarn beinahe schon zum Alltag. Es kommt im Reisebus aus dem Urlaub, es kann überall lauern, sogar dort, wo Hygiene den größtmöglichen Stellenwert hat, nämlich im Kreißsaal des Krankenhauses. Wir werden uns daran gewöhnen müssen. Wir wissen: Wer erkrankt ist, muss nicht sterben, sondern wird in aller Regel schnell wieder gesund. Die anfängliche Panik ist Gelassenheit gewichen. Die darf aber nicht in gefährliche Nachlässigkeit umschlagen. Wir sollten Respekt vor der Krankheit haben, und das fängt im ganz Kleinen an: einmal mehr die Hände waschen, beim Niesen immer ein Taschentuch vor Mund und Nase halten, bei Beschwerden früh zum Arzt gehen. Auch das hilft, die Mexikogrippe einzudämmen.