Sie hat einen langen schlanken Körper, geht mit steil nach oben gerichtetem Hals, schnattert laut und ist die Geheimwaffe gegen Schneckenplagen: die Laufente.

Bad Oldesloe. - Holger Beilke aus Bad Oldesloe hält sechs dieser Tiere im Garten seines Wochenendhauses nahe der Trave. "Ursprünglich habe ich sie angeschafft, weil ich gehört habe, dass sie Nacktschnecken fressen", sagt der Elektroinstallateur (50). Vor zwei Jahren sei sein Garten von einer starken Schneckenplage heimgesucht worden. "Alle Grünpflanzen waren abgefressen, es sah schlimm aus." Also griff er zum Schneckenkorn. Das Resultat überzeugte ihn nicht: "Überall lagen tote Schnecken rum, ich wusste nicht, wohin damit."

Auf eine ökologische Alternative stieß er im Internet. Bei einem Entenzüchter aus Süddeutschland bestellte er zehn Laufenteneier, die per Post zugeschickt wurden. Dank einer Brutmaschine, einer Styroporkiste mit Heizglocke, schlüpften auch tatsächlich aus sechs der zehn Eier kleine Entenbabys. "Das war ein richtiger Glückstreffer. Ich hatte mit weniger Erfolg gerechnet", sagt Holger Beilke, "die kleinen Entchen aufzuziehen, macht natürlich Freude." Seit acht Wochen watscheln die Enten nun durch einen abgetrennten Bereich in seinem Hintergarten.

Damit sie auch bald frei herumlaufen können, hat er sich ein 25 Meter langes Gitter angeschafft, das er abwechselnd an verschiedenen Stellen in seinem Garten aufstellen will. So sollen die Enten den gesamten Garten schneckenfrei halten. Allerdings ist das in diesem Jahr noch gar nicht nötig gewesen. "Bisher hatte ich wahrscheinlich wegen des warmen Wetters noch kaum Schnecken in meinem Garten", so Beilke, "nach dem starken Regen habe ich einige aufgesammelt und sie den Enten gegeben, um auszuprobieren, wie sie reagieren. Die fanden das tatsächlich richtig gut."

Aber so lange sein Garten wider Erwarten schneckenfrei bleibt, muss er die Enten auf Diät setzen. Sie bekommen Haferflocken, Körner und Salat, manchmal auch Kartoffeln.