Der Eisvogel (lat.: Alcedo Atthis) ist die einzige in Mitteleuropa vorkommende Art aus der Familie der Eisvögel (Alcedinidae). Er besiedelt weite Teile Europas und Asiens sowie das westliche Nordafrika. Bei einem Eigengewicht von durchschnittlich 38 Gramm nimmt der Eisvogel täglich 15 bis 30 Gramm Nahrung zu sich. Die meisten Eisvögel leben in einer sogenannten Brutehe zusammen. Kommen allerdings viele Eisvögel in unmittelbarer Nähe vor, leben einige Männchen in Bigamie mit zwei Weibchen, die gleichzeitig, aber bis zu mehrere Kilometer entfernt voneinander brüten. Wenn die Jungen geschlüpft sind, füttert der Vater beide Bruten parallel. Harte Winter können zu drastischen Bestandseinbrüchen (bis zu 90 Prozent) führen. Durch die hohe Fortpflanzungsrate können solche Einbrüche allerdings innerhalb weniger Jahre wieder ausgeglichen werden. In Deutschland gibt es heute zwischen 5600 und 8000 Brutpaare. Auch wenn der Eisvogel nicht konkret bedroht ist, gilt die Art doch als dezimiert. Eine Gewässerpolitik für naturnahe Flüsse, die dem Eisvogel nützt, ist auch ein wirkungsvoller Hochwasserschutz. Neben der Ausweisung von Überschwemmungsgebieten fordern der Naturschutzbund Deutschland und der Landesbund für Vogelschutz, dass die letzten freien Fließgewässer Deutschlands nicht noch weiter für die Schifffahrt ausgebaut werden, wie es an Elbe, Donau und Oder geplant ist. (im)