Beim Open-Air-Festival in Bad Oldesloe machten britische Musik, Speisen und Getränke die Wiese am Poggensee zur grünen Insel.

Bad Oldesloe. Whisky, Highlandbeats und Irish Stew - Folk-Musik, Besucher in Schottenröcken und ein dazu passendes Angebot an Getränken und Speisen sorgten am Pfingstwochenende dafür, dass sich die Wiese am Oldesloer Poggensee in die "grüne Insel" verwandelte. Das Festival "Folk am See" lockte am Sonntagabend viele Gäste in die Kreisstadt.

Zum zweiten Mal richtete Veranstalter Randy Delfs mit seiner Eventagentur das Fest für Liebhaber irischer und schottischer Folklore aus. "Wir knüpfen dieses Mal an den großen Erfolg des vergangenen Jahres an", sagt Delfs, der für das Festival die in der Folk-Szene bekannten Bands "Get Wet", "Irish Bastards" und "Nobody Knows" angeheuert hatte.

Den Auftakt gaben die vier Ostholsteiner Schottenrocker von "Get Wet" mit ihrem sogenannten Highlandbeat, einer Mischung aus moderner Rockmusik und Scottish Folk.

Nicht nur die Musiker selbst trugen bei ihrem Auftritt Schotten-Karo, auch ihr "Roadie" Hauke Wöhling war in Kilt und traditionellem Jakobiner-Hemd auf dem Festplatz in Bad Oldesloe unterwegs. "Ich begleite die Band seit sechs Jahren zu ihren Auftritten und bin unter anderem für den Bühnenaufbau und das Merchandising verantwortlich", erläutert Wöhling seine Aufgabe als sogenannter Roadie.

Zu dem Festival am Poggensee gekommen war auch der Fan-Klub der Musiker von "Get Wet". "Wir sind zur Unterstützung meines Bruders hier", sagte Rena Groen, die gemeinsam mit Andreas Pehlke, Edgra Groen, Brigitte Groen, Wolfgang Blodau und Saskia Fischer feierte.

Ihr Bruder Ronald "Ronny" Groen ist der Drummer der Band, die rund 40 Konzerte im Jahr gibt und bereits den Nachwuchsförderpreis "John Lennon Talent Award" gewonnen hat. "In diesem Jahr feiern wir unser 25-jähriges Bestehen", berichtet Bandmanager Volker Rätzke.

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Die Festival-Besucher genossen nicht nur die Musik der Bands, viele hatten sich aufgrund des schönen Wetters auch dazu entschlossen, Decken und Klappstühle mitzubringen und es sich mit Irish Stew, einem irischen Eintopfgericht, und Bier von der grünen Insel am Seeufer gemütlich zu machen.

Jens Paulig, Jörn Schinmeyer und Maik Detlof testeten an einem Stehtisch neben dem Getränkestand die verschiedenen Whiskysorten. "Wir sind eigentlich gar nicht zusammen hergekommen, aber den Whisky trinken wir jetzt gemeinsam", sagte Jörn Schinmeyer, der schon im vergangenen Jahr das Festival am Poggensee besuchte. Der Folk-Fan, der sich selbst einen "Highlander" nennt, trägt zu jeder Veranstaltung dieser Art Kilt und das traditionelle Jakobiner-Hemd.

Die Gruppe um Jörn Schinmeyer war begeistert von dem Festival. "Wir mögen alle gern Folk-Musik und die Stimmung hier am See bei Sonnenuntergang ist einfach toll", sagte Maik Detlof, der auch die Idee, einen Busshuttle für die Besucher einzurichten, "top" findet.

Zu späterer Stunde übernahmen dann die "Irish Bastards" aus Hamburg die Bühne. Die Band spielt seit 20 Jahren "Irish Speedfolk", eine Version des Irish Folk, die nach eigenen Angaben "laut, wüst und virtuos" ist. Ihre Mischung aus Schlagzeug, Akustikgitarre, Geige und Akkordeon wurde ergänzt von zwei Bläsern, die Trompete und Posaune spielten.

Spätestens die Musiker der dritten Band an diesem Abend animierten fast alle Festival-Besucher zum Tanzen. Die vier Musiker von "Nobody Knows" aus der Altmark präsentierten deutsche, englische und französische Texte zu irischer Musik. Aus klassischen Titeln von Wolfgang Amadeus Mozart, Edvard Grieg und Johannes Brahms machten die Bandmitglieder Musik, die sie selbst "bundesrepublikanische Folklore mit westeuropäischer Note" nennen.