Die steigende Zahl der Menschen, die nach einem arbeitsreichen Leben die Grundsicherung im Alter beantragen müssen, weil die Rente zu klein ist und sie anders nicht mehr über die Runden kommen, ist alarmierend. Vor allem viele Frauen schauen ängstlich in die Zukunft, fragen sich, wie ihr Leben im Alter aussehen wird. Denn obwohl sie oftmals ein Leben lang gearbeitet haben, müssen sie damit rechnen, dass sie arm sind und mit einer Rente von um die 200 Euro im Monat auskommen müssen. Das ging vor Kurzem aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor.

Betroffen sind nicht nur ein paar Tausend Frauen. Es sollen Millionen von Mini-Jobberinnen sein, die Angst haben müssen, am Existenzminimum zu leben, auf Lebensmittel von den Tafeln oder eben des Glinder Tisches angewiesen zu sein. Es ist erschreckend, wie viele ältere Frauen schon heute jede Woche dort anstehen - auch in Stormarn, im reichsten Kreis Schleswig-Holsteins.

Doch wie soll das in zehn, 20, 30 oder 40 Jahren aussehen? Sicher, heute gehen immer mehr Frauen arbeiten, bleiben neben der Kindererziehung im Beruf - sicher auch, um im Alter nicht von einem Lebenspartner abhängig zu sein. Um das zu unterstützen, müssen die Rahmenbedingungen aber weiter ausgebaut, Löhne und Gehälter zwischen Geschlechtern angeglichen, Betreuungsmöglichkeiten geschaffen werden. Und da ist nicht nur die Politik, da sind auch die Arbeitgeber gefragt.