Mensa und Lehrerzimmer zu klein. Schüler wandern von Klasse zu Klasse. Eltern fordern die Stadt Bargteheide auf, endlich Abhilfe zu schaffen

Bargteheide. Eltern von Schülern des Bargteheider Eckhorst-Gymnasiums reicht es. Sie beklagen eine akute Raumnot und fühlen sich obendrein vertröstet und von Politik und Verwaltung alleingelassen. "Die Mensa ist zu klein. Und es fehlt an Klassen- und Gruppenräumen. Das ist bekannt, aber es passiert nichts. Langsam denken wir, man will uns veräppeln", sagt die Schulelternbeiratsvorsitzende Natascha Weber.

Um auf die prekäre Lage aufmerksam zu machen, wird sie zusammen mit anderen Eltern am Mittwoch, 11. Mai, zur Sitzung des Schulausschusses (18.30 Uhr, Ratssaal, Rathausstraße 24-26) kommen, um sich in der Einwohnerfragestunde Gehör zu verschaffen.

Die Situation sei untragbar: Die Schüler müssten mit dem Teller auf dem Schoß in dem "Kuhle" genannten Forum sitzen, weil die Mensa einfach nicht ausreiche. Andere Schüler wanderten nach jeder Unterrichtsstunde umher, weil es an Klassen- und Gruppenräumen fehle. Und auch das Lehrerzimmer sei zu klein.

"So geht das nicht weiter", sagt Natascha Weber. Das vorrangige Anliegen der Eltern: Die Schüler sollen wenigstens vernünftig essen können. Deswegen müsse so schnell wie möglich die Mensa erweitert werden. "Die Zeit drängt", sagt die Schulelternbeiratsvorsitzende, "wenn das Eckhorst-Gymnasium durchgängig vierzügig wird, kommen nach dem Sommer 97 neue Schüler. Dann wird es noch enger."

Der stellvertretende Schulleiter Heiko Rahf bestätigt diese Einschätzung: "Nach Gesprächen mit der Stadt gehen wir davon aus, dass wir bis zum Jahr 2020 vierzügig bleiben. Das bedeutet, dass wir jedes Jahr einen Klassenraum mehr brauchen werden und sich die Raumnot weiter verschärfen wird." Schon jetzt gebe es mehrere Wanderklassen, die keinen eigenen Raum haben. Heiko Rahf nennt ein Beispiel: "Die Zwölfte geht in die Klasse der 5 a, wenn die Sport hat. Danach wandern die Oberstufenschüler in die 7 c, weil die Siebtklässler dann in einem Fachraum unterrichtet werden und ihr Klassenzimmer für eine Stunde frei wird."

Auch die Mensa reiche bei weitem nicht aus. "Da passen 22 Schüler rein, weniger als in einen Klassenraum", sagt Heiko Rahf. Dabei sei eine vernünftige Mittagspause für G-8-Gymnasien mit langen Unterrichtstagen besonders wichtig.

Zurzeit hat das Eckhorst-Gymnasium 760 Schüler. Da Bargteheide wächst, steigt auch die Zahl der Schüler. Rahf: "Das Kopernikus-Gymnasium ist auch keine Ausweichlösung. Denn da ist es genauso voll." Das macht das Problem für die Stadt als Schulträger noch größer. "Wir können nicht nur Eckhorst im Blick haben, wir müssen die Gesamtsituation betrachten", sagt Kämmerer Joachim Teschke.

Denkbar ist auch ein Erweiterungsbau am Gymnasium im Schulzentrum. "Da ist noch nichts entschieden. Die Politiker beraten darüber vollkommen ergebnisoffen", sagt Teschke. Auch über die künftige Größe der Gymnasien werde nachgedacht. "Beide könnten vierzügig laufen, oder aber eine Schule wird fünf- und die andere dreizügig." Eventuell ergäben sich durch die Einführung von G 8 auch noch Verschiebungen, zumal die Gemeinschaftsschule beim Abi nach neun Jahren (G 9) bleibe.

Eine große Erweiterung am Eckhorst-Gymnasium bringt aus städtischer Sicht Schwierigkeiten mit sich. "Dafür müsste der B-Plan geändert werden", sagt Teschke, "und das dauert." Die Lösung könnte daher vielleicht ein kleinerer Anbau sein. "Auf jeden Fall gibt es zwei gute Botschaften für Eltern und Schüler", sagt Teschke, "es sind zwei Millionen Euro im Haushalt eingeplant, um das Eckhorst-Problem zu lösen - mit welcher Variante auch immer. Und wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung."

Die Vorsitzende des Schulausschusses, Anke Schlötel-Fuhlendorf (SPD), kann die Ungeduld der Eltern verstehen. "Es ist völlig unstrittig, dass die Mensa und das Lehrerzimmer zu klein sind. Wir haben auch schon mehrere Sondersitzungen einberufen", sagt sie. Aber zunächst müsse eine Bestandsaufnahme erfolgen: Wie ist die Schülerentwicklung in Bargteheide und Bargteheide-Land? Wie ist die Raumsituation? Und wie hoch ist der Sanierungsbedarf. Schlötel-Fuhlendorf: "Die Verwaltung prüft das. Und das dauert eben. Es macht keinen Sinn, voreilige Entscheidungen zu treffen." Sie hofft, dass in der letzten Sitzung vor der Sommerpause Klarheit herrschen wird.