Bei TuS Güldenstern Stade rücken immer mehr A-Junioren-Fußballer in die Ligamannschaft.

Stade. Bei TuS Güldenstern Stade stehen die Nachwuchs-Fußballer unter Beobachtung. Ligatrainer Martin König und sein Assistent Niels Gramkow waren mehr als nur interessierte Zuschauer bei der 2:4 (1:2)-Heimniederlage der U19-Mannschaft gegen Schlusslicht MTV Treubund Lüneburg in der A-Jugend-Niedersachsenliga. Ein Beleg dafür, dass die von vielen Fußballklubs immer wieder bemühte Floskel "Wir setzen auf die eigene Jugend" auf der Camper Höhe in Stade mehr ist, als nur ein Lippenbekenntnis.

Bereits im Sommer wurden, auch der eigenen Not gehorchend, mehr als ein halbes Dutzend bis dahin Jugendliche in die Ligamannschaft integriert und haben dort unerwartet gut eingeschlagen. Die Herren von TuS Güldenstern rangieren nach dem Abstieg aus der Oberliga jetzt aktuell auf Platz drei der Landesliga Lüneburg. Dazu spielen mit Jannik Peters und Benedict Griemsmann zwei aktuelle A-Jugendliche fest in der Landesliga-Mannschaft. Und deren Trainer Martin König macht keinen Hehl daraus, dass er gerne auch noch den einen oder anderen Spieler aus der U19, die in der höchste Landesklasse von Niedersachsen spielt, am liebsten gleich unter seine Fittiche nehmen würde. Doch dagegen sperren sich Jugendkoordinator Wilfried von Holt und U19-Trainer Matthias Quadt, der im Spiel gegen Schlusslicht Treubund Lüneburg ohnehin schon ohne den gesperrten Torjäger Jannik Spreckels und den verletzten Stammtorhüter Tom Uhtes auskommen musste.

Vor dem Anpfiff war Matthias Quadt deshalb auch etwas mulmig zumute, nach Spielschluss war er nur noch verärgert über die Niederlage. "Wir waren in der ersten Halbzeit klar besser. Dass wir dann kurz vor der Pause diese zwei Gegentore kassieren, das geht gar nicht", sagte er. Diese zwei Gegentore, das waren eine direkt verwandelte Ecke durch Leon Müller und ein Treffer von Hauke Pahl im Anschluss nach einer Ecke von Müller, die Torwart Claas-Marten Porth innerhalb einer Minute direkt vor der Pause nicht parieren konnte. Damit war die bis dahin verdiente 1:0-Führung durch einen Treffer von Simeon Hilpert in 21. Minute nach Vorarbeit von B-Jugendspieler Mario Trabandt praktisch vom Winde verweht, denn das stürmische Wetter hatte zu den beiden Gegentreffern maßgeblich beigetragen.

Der Doppelschlag direkt vor der Halbzeitpause erwischte TuS Güldenstern wie aus heiterem Himmel und verfehlte seine Wirkung nicht. Gleich fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff fing sich Claas-Marten Porth den dritten Gegentreffer durch den noch B-Jugendlichen Jan-Torben Heini ein. Damit schien das Spiel endgültig gedreht, doch nach gut einer Stunde nutzte Güldensterns Lennard von Dollen die Gunst der Unterstützung durch den heftigen Wind, in dem er aus 30 Metern einen Freistoß über den gegnerischen Schlussmann hinweg zum 2:3-Anschlusstreffer ins Netz beförderte. Danach waren Güldensterns Nachwuchskicker nahe dran am Ausgleich. Besonders bei Freistößen und Eckbällen von Simeon Hilpert geriet das Tor der Gäste in Gefahr. Matthias Quadt, früherer Ligaspieler bei Güldensten, ließ seine Spieler angreifen. "Hinten nur noch drei Mann", rief er zehn Minuten vor Schluss ins Spielfeld hinein. Dann konnten die Lüneburger aber drei Minuten vor Schluss eine unübersichtliche Situation zu ihren Gunsten nutzen. Gleich drei Spieler - darunter Güldensterns Torhüter Porth - lagen nach einem Zusammenprall an der Strafraumgrenze am Boden, als der Lüneburger Angreifer Lennart Holzhütter geistesgegenwärtig den Ball zum 4:2 ins verwaiste Tor schieben konnte.

Jetzt macht sich Matthias Quadt wieder Sorgen um den Klassenerhalt. Zumal der nächste Gegner am kommenden Sonntag auswärts Tabellenführer Kickers Emden ist (14 Uhr). Im letzten Spiel des Jahres geht es dann noch gegen das neue Schlusslicht Heidmühler FC (10. Dezember, 16 Uhr, Camper Höhe).