Die Handball-Frauen des Buxtehuder SV bestreiten am Sonnabend das erste Auswärtsspiel der Champions League gegen Itxako Navarra.

Buxtehude. Heute Morgen um 9.45 Uhr ist die kleine Handball-Delegation des Buxtehuder SV in Hamburg-Fuhlsbüttel ins Flugzeug geklettert und schwebt in Richtung Spanien davon. Die Bundesliga-Frauen stehen vor ihrem ersten Auswärtsspiel in der Champions League, treffen am morgigen Sonnabend um 19 Uhr in Estella auf den spanischen Meister Itxako Navarra.

Und zum ersten Mal fehlen die Fans aus Buxtehude. Das hat es in der elfjährigen Europacup-Geschichte des BSV noch nicht gegeben. Bisher ist der Fanclub Has und Igel immer im Europacup dabei gewesen. Zu kurzfristige Planung und hohe Kosten sind die Gründe für die Fans, die aber am Computer bei der Internet-Live-Übertragung mit ihren Frauen mitfiebern. Die Fahne in Spanien hochhalten muss BSV-Geschäftsführer Michael Schmidt, der mit im Flieger sitzt und die Handballerinnen begleitet.

Mit Itxako Navarra steht dem Buxtehuder SV ein harter Brocken bevor. Die Spanierinnen gelten als einer der Top-Favoriten in der Champions League, standen im Vorjahr im Finale und waren dort dem norwegischem Team aus Larvik nur mit einem Tor unterlegen. Buxtehudes Trainer Dirk Leun spricht mit viel Respekt von dem Gegner, der ein ähnliches Kaliber wie Oltchim Valcea ist. Beeindruckt ist er vor allem vom Zweikampfverhalten der Spanierinnen, die hart spielen, aber nicht unfair. Ins Schwärmen kommt Dirk Leun, wenn er den Namen der portugiesischen Rückraumspielerin Alexandrina Cabral Barbosa nennt. "Die spielt einen eleganten und intelligenten Handball", sagt er, "wenn die mal aus zehn Metern trifft, muss man das mit einem Lächeln nehmen."

Allerdings, und da gibt sich Dirk Leun wieder kämpferisch, fahre er mit dem Buxtehuder SV nicht nach Spanien, um die Punkte freiwillig abzugeben. "Vielleicht gelingt uns ja ein Punktgewinn", sagt der BSV-Trainer. Die Spanierinnen sind von der Kompaktheit und der körperlichen Größe nicht vergleichbar mit den Rumänen aus Valcea. Die gelungene Premiere in der Champions League trotz der 20:24-Niederlage gegen Valcea stimmt die Buxtehuder Frauen zuversichtlich.

"Angst haben wir nicht", sagt Lone Fischer. Für die 23 Jahre alte Linksaußen ist die Champions League eine "ganz andere Welt". Das sei ein besonderes Erlebnis, sich sportlich mit den besten Handballmannschaften aus Europa zu messen. "Wir können aus diesen Spielen viel mitnehmen und lernen und uns weiter entwickeln", sagt die Juniorinnen-Weltmeisterin von 2008. Bundesliga und Champions League sind nicht zu vergleichen, schon die Rahmenbedingungen sind ganz andre. "Die Mädels stehen viel mehr in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit", sagt Trainer Dirk Leun, "alle Spiele werden im Fernsehen übertragen, das ganze Umfeld ist etwas Besonderes."

"Wir sind auf dem richtigen Weg", sagt Lone Fischer. Gegen Valcea habe ihre Mannschaft bis zur Schlussphase mitgehalten. "Wir haben gesehen, dass wir gegenhalten können", sagt sie. Im Training ließ Dirk Leun das Wurfverhalten der Außenspielerinnen trainieren. Gegen Valcea fehlte die Effektivität. Da ist noch Potenzial nach oben, wie überhaupt beim deutschen Vizemeister, der auch in der nächsten Saison wieder die Champions League anstrebt.

Der Zeitplan für die Buxtehuder Handballerinnen ist eng gesteckt. Das Team wohnt in einem Hotel in Pamlona, 40 Kilometer entfernt vom Spielort Estella, muss mit dem Bus hin- und herpendeln. Nach der Ankunft heute steht ein Lockerungslauf auf dem Programm. Am Sonnabendvormittag wird um 11 Uhr in der Spielhalle trainiert. Danach geht es zum Mittagessen. Nach einer Ruhepause gibt es die letzten taktischen Anweisungen beim Kaffeetrinken. Das Spiel wird live im Internet gezeigt unter

www.laola1.tv