Buxtehudes Torhüterin Jana Krause und Diane Lamein entscheiden Topspiel. Jetzt Champions-League-Qualifikation

Buxtehude. Heute Morgen um 7 Uhr sind die Handball-Frauen des Buxtehuder SV mit dem Reisebus nach Glogow in Polen abgefahren. Dort kämpft das Bundesligateam am Wochenende um die Qualifikation zur Champions League. Im Gepäck hat das Team von Trainer Dirk Leun eine gehörige Portion Selbstvertrauen, und das holten sich die Handballerinnen am Mittwoch beim 22:21-Sieg im Topspiel der Bundesliga gegen den deutschen Meister Thüringer HC.

"Wir nehmen die Herausforderung an", sagt Dirk Leun. Auch wenn die Aufgabe gegen den polnischen Meister und Pokalsieger Zaglebie Lubin schwer wird, wollen die Buxtehuder Frauen ihre erstmalige Chance nutzen und in die Königsklasse einzuziehen. "Champions League ist etwas Besonderes", sagt Dirk Leun, "da spielst du gegen die Besten der Besten." Unterstützt wird der sportliche Leiter von BSV-Geschäftsführer Michael Schmidt. "Wenn die Mädels es sportlich schaffen", so sagt er, "werden wir es auch schaffen, die Rahmenbedingungen zu erfüllen."

Und das bedeutet einen Kraftakt in den nächsten 14 Tagen. Weil die Halle Nord in Buxtehude nicht zugelassen ist für die Champions League, muss der BSV nach Hamburg ausweichen, zudem muss der Verein bei seinen Heimspielen ein Fernseh-Satellitensignal zur Verfügung stellen. "Wir nehmen die finanzielle Herausforderung an", sagt Michael Schmidt. Eine ganze Reihe von Sponsoren und Förderern haben sich bereit erklärt, Ausfallbürgschaften bereitzustellen.

Sportlich wird die Qualifikation im polnischen Glogow wie ein Final Four-Wettbewerb gespielt. Die beiden Halbfinalbegegnungen am Sonnabend heißen Lubin gegen Buxtehude (17 Uhr) und DVCC Forum Debrecen aus Ungarn gegen Gil Eanes Lagos aus Portugal (19.30 Uhr). Die beiden Sieger treffen am Sonntag im Finale um 14.30 Uhr aufeinander und ermitteln den Teilnehmer für die Champions League. Vorher um 12.30 Uhr spielen die beiden Verlierer Platz drei aus. Nur eine Mannschaft zieht in die Königsklasse ein und trifft in der Gruppenphase auf so namhafte Gegner wie Oltchim Valcea aus Rumänien, Itxako Navarra aus Spanien und Dynamo Wolgograd aus Russland.

Anreiz genug für die Buxtehuder Handball-Frauen, am Sonnabend im Halbfinale in der Halle Glogowskia Obiekty Sportowe noch einen draufzusetzen. "Wir müssen uns deutlich steigern", sagt Torhüterin Jana Krause, die im Spitzenspiel gegen Meister Thüringer HC zur Matchwinnerin wurde. In der Schlussminute wehrte sie einen Siebenmeter ab und rettete ihrer Mannschaft den 22:21-Erfolg. "Wir werden nicht in Euphorie verfallen", wissen Jana Krause und auch Maxi Hayn den Erfolg richtig einzustufen. Die Revanche gegen Thüringen für die bitteren Niederlagen im Pokal und in der Meisterschaft ist gelungen.

Das Topspiel der Bundesliga vor 1400 Zuschauern in der Halle Nord war erneut ein sportlicher Krimi. Beide Mannschaften leisteten sich eine Vielzahl von Fehlern. "Das Spiel lebte vom hohen Tempo", so Trainer Leun, "wer schnell spielt, darf sich auch Fehler erlauben." Der Schlüssel zum Erfolg war Torhüterin Jana Krause, die 60 Minuten konstant gut spielte. Diana Lamein traf in der Schlussminute mit einem Siebenmeter zum 22:21.

Jetzt steht der BSV vor einer neuen Herausforderung. Trainer Dirk Leun ist sich sicher, dass seine Mannschaft sich durch die Spiele auf internationaler Ebene weiter entwickelt wird.