Die 28:38-Niederlage gegen die HSG Tarp-Wanderup war bereits die vierte Niederlage seit Beginn der Rückserie

Beckdorf. Bis fünf Minuten vor der Pause sah es noch gar nicht so übel aus für die Drittliga-Handballer vom SV Beckdorf. Von Anfang an in Rückstand waren sie bei 12:13 bis auf einen Treffer am Tabellenführer HSG Tarp-Wanderup dran. Dann wurde es turbulent. Erst kassiert Beckdorf zwei Gegentreffer, dann landet ein langer Ball nach vorne von Torhüter Stefan Stielert beim Gegner, der baut die Führung auf vier Treffer aus. Till-Oliver Rudolphi bringt Beckdorf mit zwei Treffern gerade wieder heran, da geht der Gästespieler Kay Blasczyk von Mario Allendörfer im Gesicht getroffen zu Boden. Glatt "Rot" kassiert der Rückraumspieler dafür eine Minute vor der Pause und das Debakel nimmt seinen Anfang. Nach 15:18 zur Halbzeit hieß es am Ende 28:38.

Da war es nur ein schwacher Trost, dass selbst Gästetrainer Kai Nielsen die direkte rote Karte für Allendörfer für überzogen hielt. Drei Woche wird der Rückraumspieler dem SV Beckdorf im Abstiegskampf fehlen. Beckdorfs Trainer Uwe Inderthal sagte nach dem Spiel, dass er schon nach fünf Minuten erkannt hatte, dass es eine "Klatsche" geben würde, weil seiner Mannschaft die Tugenden abhanden gekommen waren, die sie noch eine Woche vorher bei der Auswärtsniederlage beim HSV Insel Usedom so ausgezeichnet hatten. Da haben sie noch gekämpft, sind gelaufen und haben alles gegeben. "Unsere Spieler müssen endlich kapieren, worum es geht", sagte er.

Ohne Mario Allendörfer, der nur einen Treffer erzielte, war der SV Beckdorf nach dem Seitenwechsel noch leichter auszurechnen als im ersten Spielabschnitt. Stefan Völkers (sechs Treffer, davon zwei Siebenmeter) traf nach der Pause gar nicht mehr, wurde vom Gegner aus dem Spiel genommen. In die Bresche sprangen Patrick Ranzenberger und Till-Oliver Rudolphi (beide je sieben Treffer) und Benjamin Murray (3), der eigentlich noch geschont werden sollte. Doch das war nicht genug gegen ein starkes Kollektiv, das im zweiten Durchgang zweimal zu vier Treffern in Folge kam und damit die hohe und bereits vierte Niederlage seit Beginn der Rückserie vor 350 Zuschauern für den SV Beckdorf besiegelte. Einmal brummten mit Till-Oliver Rudolphi und Markus Bowe (drei Treffer) gleichzeitig zwei Beckdorfer Handballer zwei Minuten ab. Die Unparteiischen geizten nicht mit Zeitstrafen, schickten neben einmal Rot für Allendörfer noch 16 Mal Spieler beider Teams für zwei Minuten vom Feld.

Inderthal fordert jetzt die Wende. "Wir kommen aber nur gemeinsam aus dem Tal heraus", appellierte er an den Mannschaftsgeist seiner Spieler. Beckdorfs Handballer haben bereits am kommenden Sonnabend beim Vorletzten Bad Doberaner SV (19 Uhr, Stadthalle) die Gelegenheit zur Wiedergutmachung.