Die Handballer vom VfL Fredenbeck und dem SV Beckdorf kommen nach ihren Siegen dem Klassenerhalt in der 3. Liga immer näher.

Beckdorf/Fredenbeck. Uwe Inderthal, Handballtrainer des SV Beckdorf, gilt als "Mann der klaren Worte", was nicht immer den Zuspruch bei der Mannschaft und den Fans gefunden hat. Als er nach dem 39:38 (15:17) gegen den Tabellenvierten TSV Altenholz jedoch kategorisch den Abstiegskampf für beendet erklärte und neue sportliche Ziele definierte, gab es dafür nur Beifall. "Wir haben jetzt sechs Punkte Vorsprung und wollen aus den verbleibenden fünf Spielen noch vier und wenn möglich fünf Siege holen und in der Tabelle weiter nach oben klettern", sagte der Beckdorfer Übungsleiter, der auf Betreiben der Mannschaft zum Saisonende aufhören muss.

Das Spiel seiner Mannschaft sei das Beste gewesen, was er seit langem gesehen habe, so Inderthal. So knapp, wie es das Ergebnis aussagt, war es nicht. Der SV Beckdorf lag kurz vor der Pause zwar noch mit drei Treffern zurück, nach dem Seitenwechsel aber fast ständig mit vier oder fünf Toren in Führung. Rückraumspieler Stefan Völkers drehte nach dem Seitenwechsel auf, traf fast nach Belieben und erzielte zwölf Treffer. Der Anschlusstreffer für den TSV Altenholz zum 38:39 fiel erst wenige Sekunden vor Schluss. Jens Westphal kassierte für eine Rangelei mit dem gegnerischen Torhüter "Rot". Benjamin Murray brachte es auf acht Treffer, davon zwei Siebenmeter.

+++ Fredenbeck vor Monat der Wahrheit +++

Die hohe Trefferquote auf beiden Seiten war die Folge von schnellen und zielstrebig zum Abschluss geführten Angriffen. Dass Beckdorfs Torhüter Stefan Stielert nach seiner Einwechslung Mitte der ersten Halbzeit dabei noch 17 Würfe Tor parierte, unterstreicht noch einmal, wie rasant es in der Beckdorfer Sporthalle zuging. Uwe Inderthal freuten besonders die 24 Tore, die seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit erzielte. "Das ist fast unglaublich", lobte er die Mannschaft. In den kommenden drei Spielen trifft der SV Beckdorf auf die drei Teams auf den Abstiegsplätzen.

Soviel Schulterklopfen und aufmunternde Worte hatte er lange nicht gehört. Andreas Ott, der gemeinsam mit Stephan Brune die Handballer des VfL Fredenbeck nach der Trennung von Thomas Malmon übernommen hat, sorgte mit einem 39:29-Erfolg gegen den DHK Flensborg für einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Weil Mannschaftsarzt Stephan Brune verhindert war, hatte der 28 Jahre alte Andreas Ott das alleinige Kommando auf der Fredenbecker Trainerbank. Und der Coach machte bei seinem Einstand in der 3. Liga in der Geestlandhalle alles richtig. Andreas Ott war genau wie die 500 Zuschauer zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge. Vor der Partie hatte der bisherige A-Jugend-Coach klare Worte gefunden und vor allem Kampfgeist gefordert.

Die Mannschaft setzte die taktische Marschroute um, spielte schnellen Handball und erarbeitete sich einen 17:11-Vorsprung bis zur Halbzeitpause. Schon zu diesem Zeitpunkt war die Begegnung entschieden, spätestens, als die Fredenbecker ihre Führung auf 24:16 ausgebaut hatten. Auch wenn phasenweise wieder ein paar Unkonzentriertheiten dabei waren, haben sich die Fredenbecker mit diesem Sieg ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft. "Noch haben wir nichts erreicht", sagt Andreas Ott, "sein Team muss dran bleiben." Im Auswärtsspiel bei der SG Achim Baden und dann zu Hause gegen Schlusslicht SV Brandenburg-West sind weitere Punkte eingeplant: am Torreigen waren acht Spieler beteiligt, beste Werfer waren Maciek Tluzynski (9/4), Birger Tetzlaff (7), Cedric Koch und Benedict Philippi (je 5).