Eintracht Immenbeck landet beim 6. Volksbank-Masters des Buchholzer FC ohne Niederlage auf Platz drei. Siebenmeterschießen entscheidet.

Buchholz. Das kommt auch nicht alle Tage vor. Da kämpfen 15 Frauenteams um einen Wanderpokal und das Objekt der Begierde befindet sich gar nicht in der Halle. Pokalverteidiger Hamburger SV II hatte zum 6. Damen-Hallenmasters des Buchholzer FC die im Vorjahr in Ahlerstedt gewonnene Trophäe eingepackt, den von der Volksbank Lüneburger Heide gestifteten Pokal aber zu Hause gelassen. Jetzt müssen die Regionalliga-Frauen aus der Hansestadt schauen, wie sie den Siegerpreis nach Kiel schaffen, denn gewonnen hat das 6. Buchholzer Hallenmasters das Frauenteam von Holstein Kiel.

Mit 2:1 nach Siebenmeterschießen haben sich die "Holstein Women" im Endspiel gegen Fortuna Celle durchgesetzt. Gastgeber Buchholzer unterlag im Spiel um Platz drei den als Favoritinnen gestarteten Regionalliga-Frauen von Eintracht Immenbeck. Deren bitteres Resümee zog ihre Trainerin Cornelia Hillenbrandt: "Wir haben auch bei unserem zweiten Hallenturnier wieder kein Spiel verloren und sind ungeschlagen doch nur Dritte geworden." Als es nämlich um den Einzug ins Endspiel ging, trennten sie sich vom späteren Finalisten Fortuna Celle nach der regulären Spielzeit 1:1-Unentschieden, hatten dann aber im Siebenmeterschießen zur Entscheidung das Nachsehen, weil gleich zwei Spielerinnen die Nerven versagten. Hillenbrandt: "Da ließen einige Spielerinnen doch die Köpfe hängen, obwohl es doch nur um ein Hallenturnier ging."

Eintracht Immenbeck hatte das schwerste Los gezogen

Überhaupt hatte Eintracht Immenbeck das schwerste Los gezogen, traf in den Gruppenspielen gleich auf die Regionalliga-Konkurrenz vom FC Bergedorf und gewann mit 2:1 Toren. Die übrigen drei Regionalligateams verteilten sich auf die übrigen drei Gruppen. Die SV Ahlerstedt/Ottendorf enttäuschte genauso wie der Hamburger SV II. Für die von Harald Zerwas trainierten A/O-Frauen reichte es am Ende nur zu Platz neun, der Hamburger SV gewann das Spiel um Platz sieben. Positiv überraschen konnten dagegen die Fußballfrauen vom Eintracht Lüneburg, die in der Vorrunde Turniersieger Holstein Kiel ein 0:0 abtrotzten. "Wir haben in einem erlesenen Teilnehmerfeld nur ein Spiel verloren. Ich bin zufrieden", brachte Lüneburgs Trainer Frank Isenberg seine Genugtuung zum Ausdruck.

+++ Stader Regionalligisten beim Volksbank-Masters des Buchholzer FC +++

Die hatte auch damit zu tun, dass die Lüneburger Torhüterin Laura Jungblut von den Teams und den Schiedsrichtern zur besten Torhüterin des Turniers gewählt wurde. Beste Spielerin war Sabel Wassmann von Fortuna Celle, die noch während des Turnierverlaufs mit einem Jochbeinbruch zur Behandlung ins Buchholzer Krankenhaus gebracht werden musste. Beste Torschützin war Tina Hild von Holstein Kiel mit sieben Treffern. Als größte Unsportlichkeit des Tages bezeichnete Organisatorin Alexa von Bargen, die beim Buchholzer FC in der Vereinsführung für den Mädchen- und Frauenfußball zuständig ist, dass die Verbandsliga-Fußballfrauen vom TSC Wellingsbüttel ohne vorherige Absage dem Turníer ferngeblieben sind. Als tollen Erfolg feierten die Veranstalter das 1. Mixed-Turnier einen Tag vorher mit acht Mannschaften , bei dem eine Halbzeit lang die Frauen gegeneinander spielten und nach dem Seitenwechsel die Männer die Zwischenstände korrigieren konnten. "Diese Idee kam so gut an, dass viele Teams bereits eine Zusage für das nächste Jahr abgegeben haben", freute sich von Bargen. Pressesprecher Oliver Arndt ging sogar noch etwas weiter: "Wir haben uns schon ausgemalt, wie es wohl wäre, ein 24-Stunden-Turnier mit Mitternachtsparty auf die Beine zu stellen. Ich glaube, das würde gut ankommen."

Doch das ist noch Zukunftsmusik. Im Finale 2012 durfte noch einmal gezittert werden. Nachdem die Damen vom TVV Neu Wulmstorf in der ersten Spielhälfte gegen die SG Estetal drei Treffer zur 3:0-Pausenführung vorgelegt hatten, kassierten deren Herren im zweiten Spielabschnitt noch zwei Gegentreffer und retten den Sieg dann doch noch über die Zeit. "Genau so ein Spielverlauf macht den Reiz dieser Turnierform aus", befand von Bargen.