Fußball-Landesligist gewinnt eigenes Hallenturnier um den Signal-Iduna Cup mit 5:4 im Finale gegen den Stadtrivalen VfL Stade.

Stade. Fußballherz, was willst du mehr? Im Endspiel um den 1. Signal-Iduna-Cup standen sich beim Hallenturnier der TuS Güldenstern Stade in der Halle auf der Camper Höhe mit dem Turnierausrichter und dem Stadtrivalen VfL Stade genau jene beiden Teams gegenüber, die sich die Mehrzahl der Besucher fürs Finale gewünscht hatten. Und das hatte es in sich. Allein das Ergebnis von 5:4 für TuS Güldenstern lässt erahnen, dass es nicht nur sportlich knapp sondern auch heftig zur Sache ging.

Ganz im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Stader Stadtvereine in der Gruppe A, das 0:0 zu Ende ging und keinen Fußballfan von den Sitzen reißen konnte. Im Endspiel dagegen sorgte gleich ein Lattenkracher von Mario Radtke für die erste Aufregung. Dann ging es Schlag auf Schlag weiter. Ein Eigentor brachte den VfL Stade in Führung, doch Christopher Eggers konnte per Neunmeter ausgleichen. Dann drosch Boris Höper den Ball unter die Latte ins Tor. Der Plan von Benjamin Duray, Trainer des VfL Stade, schien aufzugehen. "Wir spielen hier auch, um uns ein bisschen Selbstvertrauen für die Rückrunde in der Landesliga zu holen", hatte er vor dem Finale gesagt.

Lange Zeit sah es nach einem Sieg für den Stadtrivalen VfL Stade aus

Als dann auch noch Christian Voigt die 3:1-Führung für den VfL Stade erzielte, schien alles auf einen Turniersieg der "Blauen" hinauszulaufen. Doch die "Roten" setzten nach, Salim Aichaoui und Jannis Peters brachten Güldenstern mit zwei Treffern wieder heran. Das 4:3 für Güldenstern durch den zweiten A-Jugendlichen im Team, Benedict Griemsmann, war danach beinahe Anlass für ein Handgemenge unter den Fußballern aus der Kreisstadt mit der Folge, dass Dennis Junge mit dem zweiten Neunmeter im Finale zum 4:4 traf.

Noch lange nicht den Schlusspunkt unter ein begeisterndes Endspiel setzte Salim Aichaoui mit seinem Schuss zum 5:4-Endstand. Es war sein sechster Treffer, der ihm die Auszeichnung als bester Torschütze einbrachte. Es war zugleich auch der Treffer, mit dem TuS Güldenstern sich für die Niederlage im Landesliga-Stadtderby revanchieren konnte. Eine Niederlage, die an Spielern und Trainer Martin König auch in der Fußball-Winterpause noch immer nagt. Am Ende half auch das Glück, als Höper für den VfL Stade noch einmal knapp am Tor vorbei zielte und danach Güldensterns Torhüter Patrick Bartsch mit einer Glanzparade den Vorsprung über die Zeit retten half.

Wohl als einziger hatte sich Benjamin Duray ein Endspiel gegen TuS Heeslingen gewünscht, dem Verein, wo er lange als Co-Trainer gearbeitet hat. Die dort seit langem geübte Taktik, in der Halle mit Björn Mickelat als spielendem Torwart in Überzahl anzugreifen, ließ Duray vom VfL Stade kopieren. Die Rolle des Torhpüters mit doppelter Funktion übernahmen abwechselnd Boris Höper und Steffen Kamps.

Griemsmann schoss TuS Güldenstern fünf Sekunden vor Schluss ins Finale

Dass es nichts werden würde mit dem Endspiel gegen TuS Heeslingen, war spätestens nach dem 4:3 von TuS Güldenstern im Halbfinale gegen den Oberligisten klar. Den Siegtreffer erzielte Griemsmann fünf Sekunden vor Schluss. Und dann musste der VfL Stade ja auch selbst erst noch ins Endspiel einziehen und dafür das zweite Semifinale gegen die SV Ahlerstedt/Ottendorf gewinnen. Auch das war wieder eine ganz knappe Sache.

Durch einen Neunmeter von Denny Schiemann nach Foul an Hermann Mulweme rettete sich die SV Ahlerstedt/Ottendorf ins Neunmeterschießen zur Entscheidung, in dem Torhüter Atdhe Ramuka vom VfL Stade einen Schuss von Leandro Dittmer parieren konnte und so den Einzug ins Endspiel und das finale Stadtderby perfekt machte. Apropos Torhüter: Zum besten Keeper des Turniers wählten die Trainer Fabiano Curia von der SV Ahlerstedt/Ottendorf.

Zu den Gewinnern des 1. Signal-Iduna-Cups zählte auch Schiedsrichter-Ikone Walter Maede, der einen Flachbildfernseher als ersten Preis der Tombola mit 18 wertvollen Gewinnen mitnehmen durfte. Den zweiten Preis, ein Sportfahrrad, gewann der früher für TuS Güldenstern spielende Anis Aichaoui vom Buxtehuder SV. Der präsentierte den Fußballfans in der Halle auf der Camper Höhe seinen neuen Torhüter Sebastian Menzel.