Der Torhüter des VfL Stade ist mit tollen Paraden der Garant des 3:1-Erfolgs im Landesliga-Stadtderby gegen TuS Güldenstern.

Stade. Dennis Bock bekam nach Spielschluss ein Extralob vom Trainer. "Er hat uns mit seinen Paraden vor einem Rückstand bewahrt, den wir vielleicht nicht verkraftet hätten," sagte sein Trainer Benjamin Duray. Viele Fans hatten dem Fußballtorwart vom VfL Stade im Landesliga-Stadtderby gegen TuS Güldenstern den Ausgleichstreffer zum 1:1 kurz vor der Pause durch Benedict Griemsmann angekreidet, der haltbar schien, nachdem vorher Matthias Bassen den Ball bei einem zu kurz geratenen Abwehrschlag vor die Füße von Jannik Peters gespielt hatte. Da sah es so aus, als sollte der VfL Stade im ersten Stader Stadtderby nach mehr als fünf Jahren das gleiche Schicksal erleiden, wie schon im Landkreisderby an gleicher Stelle gegen die SV Drochtersen/Assel, als die Kreisstädter ebenfalls früh in Führung gegangen waren, noch vor der Pause den Ausgleich kassierten und am Ende die Verlierer waren. So aber durften sie am Ende vor 700 Zuschauern im eigenen Stadion einen 3:1-Sieg feiern.

Für die Fußballer von TuS Güldenstern stand das Stadtderby gegen den Nachbarverein von Anfang an unter keinem guten Stern. Mario Radtke, Abwehrchef und mit 36 Jahren routiniertester Spieler von TuS Güldenstern, hatte sich beim Aufwärmen in der Wade gezerrt und musste passen. Dabei hätte die Mannschaft besonders in der Schlussphase einen Abwehrspieler mit seiner Erfahrung aus mehr als 200 Regional- und Oberligaspielen gut gebrauchen können.

Lange konnte das Stader Stadtderby nicht halten, was sich die Fußballfans versprochen hatte. Besonders die Anhänger des VfL Stade waren am Ende aber versöhnt. Durch die zwei Treffer in den Schlussminuten gelang den "Blauen" die Revanche für die Niederlage im Mai 1996, als die "Roten" den Stadtrivalen im bis dahin letzten Punktspiel gegeneinander in die Bezirksliga beförderte. Die jüngste Niederlage hatten sich Güldensterns Fußballer selbst zuzuschreiben. Nach einer Stunde deutete noch alles auf einen weiteren Erfolg gegen den Ortsrivalen hin, so groß war ihre Überlegenheit nach der Pause. Doch Hannes Schulz und Niklas Tworeck fanden in Dennis Bock bei den besten Torchancen für Güldenstern ihren Meister.

Timo Schneider hatte den VfL Stade nach einer knappen Viertelstunde mit einem Schuss aus 20 Metern flach ins Eck in Führung geschossen. So sehr sich Güldensterns Torhüter Patrick Bartsch auch streckte, diesen Ball konnte er nicht erreichen. VfL-Stürmer Matej Kocmarsky hätte in der 37. Minute für die Vorentscheidung sorgen können, schoss nach feiner Einzelleistung frei vor dem Tor aber daneben.

Eine Viertelstunde vor Schluss reagierten beide Trainer. Mit einem Unentschieden wollten sich weder Benjamin Duray noch Martin König zufrieden geben. König brachte mit Kevin Speer den fünften Spieler unter 20 Jahre. Das deutlichere Signal kam von seinem Gegenüber Benjamin Duray, der mit Boris Gröne einen Torjäger ins Geschehen schickte. Von da an baute der VfL Stade den nötigen Druck auf, um Fehler in der Gästeabwehr zu provozieren. Wie in der 87. Minute, als Moris Kaiser den Ball ins eigene Netz spitzelte. Den Schlusspunkt setzte Gröne im Stile eines Gerd Müller, als er den Ball in der Schussminute aus der Drehung zum 3:1-Endstand vollendete.

Martin König war die Enttäuschung über die Niederlage anzusehen. "Wir haben in Halbzeit zwei richtig gut gespielt. Wir hätten nur unsere Chancen nutzen müssen," sagte er. Die Mehrzahl an Torchancen reklamierte nach Spielschluss allerdings Benjamin Duray für sein Team. "Ich habe mehr Möglichkeiten für meine Mannschaft gezählt als für den Gegner. Der Sieg war wichtig für unser Selbstvertrauen", sagte er nach dem Spiel.