Peter Schmidt und der Buxtehuder Altstadtverein haben veraltete Technik in ein modernes Illuminationsprojekt eingebunden.

Buxtehude. Stimmungsvolle Beleuchtung zur Adventszeit in den Städten gehört vielerorts zu den Vorfreuden auf das Weihnachtsfest. Doch in Buxtehude musste in diesem Jahr improvisiert werden - die 30 Jahre alte Weihnachtsbeleuchtung ist teilweise defekt und kaum noch verwendbar.

Dass die Innenstadt dennoch in festlichem Lichterglanz erstrahlt, ist Peter Schmidt und seinen Mitstreitern vom Altstadtverein zu danken. Sie haben mit den noch brauchbaren Teilen der ausgedienten Lichterketten und dem Illuminationsprojekt "Symphonie des Lichts" die Estestadt für die Adventszeit wunderschön geschmückt.

Anders als in den vergangenen Jahren bleiben die in farbigen Lichtvariationen angestrahlten Gebäude und Wasserbereiche über die längst vergangene Woche des Lichts hinaus als zusätzliche Kulisse erleuchtet. Sie fügen sich harmonisch in die Weihnachtsbeleuchtung der Innenstadt ein und setzen moderne Akzente.

Die Idee stammt von Peter Schmidt vom Musik Markt Buxtehude. Er hatte auch die künstlerische und organisatorische Leitung für die verschiedenen Lichtprojekte, etwa am Zwinger mit Wehr und Schleuse, an der St.-Petri-Kirche, am Schwimmbad Aquarella und am neuen Stadthaus. Auch das Fleth setzte Schmidt mit großen Lichtkugeln als illuminierte Flaniermeile in Szene.

"Die Illuminierung von besonderen Objekten, Kunstwerken, Gebäuden, Plätzen, Bäumen regt mit Farbenspielen die Fantasie an und setzt die bestehende Architektur auch nachts in den Blickpunkt", sagt Schmidt. "Ich wollte sie als Kunst-Objekte bei Nacht für die Bürger erkennbar machen und so Licht- und Objektkunst miteinander verschmelzen lassen." In vielen Facetten wirke so Altvertrautes wie etwas Neues, erklärt Schmidt seine Idee.

Technisch hat er sie mit neuesten LED-Techniken umgesetzt. "Da haben wir sehr geringen Stromverbrauch und minimalem Installationsaufwand. Die Technik wird vom Musik Markt Buxtehude geliefert und vom Lichttechniker des Hauses, Sebastian Wittrock, eingerichtet", sagt der Lichtkünstler. Zudem unterstützen die Stadtwerke alle Lichtprojekte mit kostenloser Stromzuführung und Stromlieferung. Die Projekte aus dem Jahr 2010/2011 wurden von Schmidts Musikgeschäft finanziert. "Ab 2012 ist mithilfe von Sponsoren die Fortsetzung der Symphonie des Lichtes ermöglicht worden", sagt Schmidt.

Mit dieser Übergangslösung soll jedoch nur in diesem Jahr die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt bis zum Jahreswechsel gerettet werden. Dafür hatten sich auf einer außerordentlichen Versammlung des Buxtehuder Altstadtvereins alle Teilnehmer entschieden.

"In diesem Jahr ist vieles auch technisch gar nicht mehr anders machbar", sagt Schmidt. Die stark eingeschränkte Beleuchtung in der Altstadt hängt auch mit dem Abriss des Rathausquartiers zusammen, dort fehlen derzeit Häuser, an denen Lichterketten befestigt werden könnten. "Es ist nun dringend nötig, ein neues Konzept zu finden, wie Buxtehude künftig in attraktivem Licht strahlen soll", sagt Sabine Wintjes vom Buxtehuder Stadtmarketing. Derzeit wird über Planungen von Vereinen und Kommunalpolitikern diskutiert, die schrittweise in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen.

Es wird eine Neuanschaffung in Erwägung gezogen, die nicht allein Weihnachtsbeleuchtung, sondern vielmehr neutrale Winterbeleuchtung ist. Auf die Stadt kämen so langfristig Kosten zwischen 200 000 und 300 000 Euro zu, sagt Wintjes. Beteiligen wollen sich unter anderem der Altstadtverein, der Bürgerverein Altkloster, die Initiative Bahnhofstraße und das Kulturforum.

"Unsere Vorstellung wäre, nicht nur die Innenstadt einladend zu erleuchten, sondern auch die Zufahrtsstraßen und die Wasserbereiche. Natürlich muss so ein Konzept über Jahre wachsen und mit Politik und Verwaltung der Stadt geplant werden", sagt Wintjes. Zudem wolle man nicht irgendwas Kurzlebiges "von der Stange", sondern etwas Unverkennbares für Buxtehude. Straßenbögen, in denen auch ab und zu Hase und Igel auftauchen, Wasserthemen und ein klarer, moderner Stil gehören zu den Ideen.

Mitglieder des Altstadtvereins haben bereits Kontakt zu Anbietern solcher Lichtsysteme geknüpft. Allein jedoch kann der Verein das teure Unterfangen nicht stemmen. 2013 sollen erste Gestaltungselemente installiert werden. Für die zu erwartenden Kosten von etwa 60 000 Euro werden noch Sponsoren gesucht.