Buxtehude braucht eine neue Winterbeleuchtung . Sie soll stadttypisch sein und zudem Strom sparen. Erste Konzepte liegen jetzt vor.

Buxtehude. Es ist August. Buxtehude stimmt sich auf Weihnachten ein. Was kurios klingt, ist tatsächlich so. Die Stadt Buxtehude, der Altstadtverein, der Bürgerverein Altkloster, das Stadtmarketing und der Wirtschaftsförderungsverein planen bereits jetzt Buxtehudes Weihnachtszeit. Und das hat einen handfesten Hintergrund: Die Beleuchtung, die seit Jahrzehnten die Stadt im Winter schmückt, ist allmählich reif für den Müll. Ein Ersatz muss her - und der muss rechtzeitig geordert werden.

Laut Stadtbaurat Michael Nyveld ist der Zustand der vorhandenen Beleuchtung "überholungsbedürftig" und "unterschiedlich gut". Das bedeutet genau genommen, dass wesentliche Teile der Dekoration schrottreif sind, eine Reparatur würde nicht mehr lohnen. Auch unter ökologischen Gesichtspunkten ist die vorhandene Dekoration, die noch mit herkömmlichen Leuchtbirnen funktioniert, laut Nyveld nicht mehr empfehlenswert.

+++ Es werde Licht - und es ward Licht +++

"Wir haben uns früh mit dem Problem auseinandergesetzt und bereits Ende April, Anfang Mai erste Überlegungen angestellt", sagt Nyveld. "Wir wollen nun gemeinsam Ideen sammeln, wie eine künftige Winterbeleuchtung für Buxtehude aussehen könnte." Dabei bestehe aber schon jetzt ein gewisser Druck, denn zwei bis drei Monate Vorlaufzeit beim Weihnachtsgeschäft seien üblich. "Daher müssen die Ideen recht zügig erarbeitet und umgesetzt werden", sagt Nyveld.

Zwei international tätige Unternehmen wurden von der Stadt und dem Stadtmarketing bereits zurate gezogen. Sie präsentierten jetzt im Wirtschaftsausschuss, wie eine künftige Winterbeleuchtung aussehen könnte. Die Idee, an der sich beide Firmen - Blachère Illumination aus Frankreich sowie MK Illumination aus Österreich - orientieren sollten, war klar vorgegeben. Der Stadt schwebt vor, die Winterbeleuchtung nicht nur auf den Altstadtbereich zu begrenzen, sondern ein Beleuchtungskonzept umzusetzen, das am Rand der Altstadt oder womöglich bereits an der Harburger Straße beginnt und sich über die Bahnhofstraße bis zum Schafmarkt in Altkloster und zum Mühlenteich hinzieht. In diesem Areal sollen einzelne Sonderstandorte entstehen, an denen besondere Attraktionen aufgebaut werden, beispielsweise besondere Lichtfiguren. Diese könnten unter anderem an Zwinger, Fleth, Petri-Platz, Stadthaus, Bahnhof oder Mühlenteich liegen. "Uns schweben etwa zehn Hotspots im Stadtgebiet vor", sagt Nyveld.

Wichtig ist der Stadt auch, dass die Beleuchtung zum touristischen Magneten wird, den Charakter der Einkaufsstadt stärkt und die Identifikation mit der Stadt fördert. Die Beleuchtung soll Touristen auch dazu animieren, länger in der Stadt zu verweilen und somit die lokale Wirtschaft anzukurbeln.

Die nun vorgestellten ersten Konzepte der beiden Firmen könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Planer von MK Illumination, die unter anderem den Lübecker Weihnachtsmarkt und den Potsdamer Platz in Berlin beleuchtet haben, schlagen vor allem nüchterne, golden glitzernde Halbbögen und silbern glitzernde Has'- und Igel-Figuren als Zierde obendrauf als individuelle Beleuchtung vor. Diese Bögen sollen sich durch die ganze Stadt ziehen, einzelne Passagen, wie Altstadt oder Bahnhofstraße, sollen zudem mit Schriftzügen versehen werden. Den Österreichern schwebt auch vor, einen gigantischen, blinkenden Weihnachtsbaum beim Rathausplatz aufzustellen, auch dieser könnte mit dem Hase und dem Igel verziert werden. Das Fleth könnte bunt beleuchtet werden, die Bäumstämme kunstvoll mit LED-Lampen umwickelt. Auch der Ewer im Fleth könnte in das Lichtkonzept einbezogen werden.

Blachère dagegen hat bewusst auf die Märchenfiguren verzichtet, denn das passe nicht zu Weihnachten, meint Michael Petersen bei der Konzeptpräsentation. Seine Firma, die unter anderem die Beleuchtung des Eiffelturms und der Pariser Champs-Élysées entworfen hat, setzt auf weltweit einzigartige Lichtsterne, die dem Kronleuchter in St. Petri nachempfunden sind. Die Bäume könnten mit LED-Bändern von unten nach oben umwickelt werden.

Der Vorteil: Der Auf- und Abbau wäre in wenigen Stunden erledigt, der Austausch defekter LED-Lichterketten unproblematisch. Zugleich könnten auf den Wasserflächen golden glitzernde Geschenkpakete schwimmen, in denen jedes Jahr andere Geschenke die Gäste überraschen könnten. Silbern leuchtende Hase- und Igel-Figuren hat Blachère auch im Gepäck, die seien aber, so Petersen, nur als Beleuchtung für andere Anlässe gedacht, wie etwa Altstadtfest oder Weinfest. Eine Entscheidung, welche Idee Buxtehude verfolgen wird, soll demnächst fallen.