Mehr als fünf Prozent der Jugendlichen im Landkreis Stade haben keinen Schulabschluss. Das ist ein Ergebnis des ersten Bildungsberichts. Und dieser Bericht hat gnadenlos weitere Defizite in der Bildungslandschaft in der Region aufgedeckt. Jetzt müssen Konsequenzen aus den Ergebnissen gezogen werden, und es muss etwas passieren. Das haben immerhin alle Beteiligten erkannt.

Aber was passiert jetzt? Zunächst werden zum Beispiel weiter Daten gesammelt, es gibt eine weitere Erhebung. Um ein Problem lösen zu können, muss man es genau kennen, das ist schon richtig. Aber das dauert, und nicht alle Schüler haben so viel Zeit, darauf zu warten. Es wäre wünschenswert, wenn die sogenannten Bildungsakteure schnell handelten.

Richtig ist, die Eltern in den nächsten Jahren noch stärker einzubinden. Mit Blick auf die Sprachschwierigkeiten der Kinder, jedes fünfte Kind hat hier Förderbedarf, sind auch Projekte wie die Lesepaten sinnvoll. Doch es ist riskant, bei der Bildung vor allem auf das Ehrenamt zu setzen. Kommunalpolitiker betonen immer wieder, wie wichtig ihnen die Bildung sei und dass sie viel Geld in die Bildung investierten. Es bedarf jedoch mehr als nur Räume.

Die Schulträger sollten trotz leerer Kassen auch Geld in inhaltliche Projekte und Lehrpersonal investieren. Ideen gibt es genug, Geld, diese umzusetzen, aber nicht. Es sollte daher nicht am falschen Ende gespart werden. Die Probleme sind bereits da. Sie müssen schnell gelöst werden.