Bürgermeisterin Silvia Nieber hat den Pachtvertrag für den Holzhafen unterschrieben. Künftig sollen hier hochwertige Wasservillen schwimmen.

Stade. Die Weichen für den Hausboothafen in Stade sind gestellt. Die Fraktionen im Stadtrat haben nun in nicht öffentlicher Sitzung einstimmig für einen Pachtvertrag über die etwa 7200 Quadratmeter große Wasserfläche im alten Holzhafen und Teile der Uferböschung gestimmt. Damit hat der Stader Investor Markus Albrecht, Geschäftsführer der Internet Marketing-Agentur City-Map, grünes Licht für seine Pläne, hochwertige Wasservillen im Holzhafen zu bauen. Gestern unterschrieben Stades Bürgermeisterin Silvia Nieber und Albrecht den Pachtvertrag. Der Investor will für seine Wasservillen-Anlage eine eigene Gesellschaft gründen.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte CDU-Ratsherr Wolfgang Drusell. Er hatte vor einigen Monaten für seine Fraktion im Stadtrat den Antrag gestellt, Hausboote nach Stade zu holen. Seine Idee, auf diese Art und Weise das maritime Flair der Hansestadt zu steigern, stieß im Rat auf positive Resonanz. Die Verwaltung handelte schnell und bereitete den Pachtvertrag vor. Den braucht der Investor, um weiter planen zu können.

+++ Hausboote kommen in den Stader Holzhafen +++

In dem Pachtvertrag zwischen Stadt und Markus Albrecht ist festgeschrieben, dass die Hausboote lediglich zu touristischen Zwecken genutzt werden dürfen. Nieber: "Wir legen Wert darauf, dass eine Nutzung für Dauerwohnen ausdrücklich nicht gestattet ist. Die Wasservillen dürfen nicht länger als drei Monate an einen Mieter verpachtet werden. Wichtig für uns ist auch, dass die Wasservillen in das Gesamtbild des Holzhafens passen. Alles, was auf dieser Fläche gebaut wird, muss auch nach geltendem Baurecht genehmig werden." Der Standort mit Panoramablick auf die historische Altstadt und viel Grün drum herum sei, so Stades Bürgermeisterin, ideal für die touristische Vermarktung. Gemeinsames Ziel von Stadt und Investor: Spätestens Ende nächsten Jahres sollen die ersten Gäste hier im alten Holzhafen auf dem Wasser wohnen. Nieber: "Noch schöner wäre es, wenn die ersten Gäste schon im Frühling die Wasservillen beziehen könnten. Der Zeitpunkt würde dann auch bestens zum Termin der Internationalen Gartenausstellung passen."

Genaue Pläne darüber, wie der künftige Wohnraum für Stade-Besucher aussehen sollen, gibt es derzeit noch nicht. Markus Albrecht: "Das Ganze wird ein besonderes Projekt. Wir werden nicht einfach irgendetwas hier aufs Wasser bauen. Wir haben uns natürlich in der letzten Zeit Hausboote angesehen, haben auch probegewohnt, aber so richtig gefallen hat uns keines. Deswegen werden wir mit anderen zusammen die Villen planen, die zu Stade passen. Der ganze Planungsprozess wird auch sehr eng mit der Stadt laufen. Außerdem werden wir im Internet potenzielle Gäste dazu einladen, die Villen gemeinsam mit uns zu planen, beispielsweise auf Facebook." Eines aber sei jetzt schon klar: Die Villen auf den Pontons werden ganz viel Holz haben und einen direkten Zugang zum Wasser. "Ich will wenigstens meinen Zeh da rein halten können, wenn ich schon Urlaub auf dem Wasser mache." Fest steht auch: Mindestens fünf der schwimmenden Häuser sollen im Holzhafen entstehen. Die Erschließung mit Trink- und Abwasserleitungen sei, so Silvia Nieber, unter den Stegen geplant.

Stade-Tourismus-Geschäftsführer Egon Ahrens begrüßt Albrechts Pläne ausdrücklich. "Gelingt es uns, neue kaufkräftige Touristen für Stade zu gewinnen, bringt das unsere Region insgesamt weiter, auch den lokalen Einzelhandel und die heimische Gastronomie." Der Trend zum Wassertourismus könne sich mit diesem Projekt "möglichst schnell in Stade umsetzen lassen", so Stades Erster Stadtrat Dirk Kraska. Für Stade ist dies die Chance, sich mit seinen touristischen Angeboten noch weiter abzugrenzen.