Dass es Sinn macht, die geplanten Hausboote im alten Holzhafen in Stade von zwei Seiten aus zugänglich zu machen, dürfte kaum bestritten werden. Unbestritten ist auch, dass die Hansestadt Stade derzeit alles tun muss, um zu sparen, damit die Schulden die Stadt nicht völlig bewegungsunfähig machen. Hier muss die Politik einen Kompromiss finden. Das ist ihr Job. Und die Planer der Verwaltung müssen Alternativvorschläge machen. Das ist auch ihr Job.

Es stellt sich die Frage, ob es nicht Sinn macht, beide Steg-Pläne abzuspecken und für beide Stege kostengünstigere Varianten zu finden. An der Hochschule 21 wird der Ingenieur-Nachwuchs ausgebildet, warum also nicht mal dort anklopfen und Studenten in die Planungen einbinden. Die Zusammenarbeit mit Universitäten hat schon manches Projekt vor dem Sparzwang gerettet. Es lässt sich auch mit weniger Geld eine Menge machen.

Denn die Investition, die jetzt sicherlich weh tut, dürfte sich in jedem Fall für die Stadt und ihren maritimen Anstrich rentieren. Hausboote in Stade wären ein touristischer Magnet. Und Touristen bringen Geld nach Stade. Je länger sie in den Hausbooten bleiben, und je besser die Anbindung, um so länger bleiben die Gäste. Die Hansestadt Stade würde mit diesem Hausboot-Hafen und seinen zwei Schwimmstegen in kürzester Zeit das auf die Beine stellen, was andernorts immer wieder geplant, aber nie richtig umgesetzt worden ist.