Kreative Vorschläge kämen an, sagt der Arbeitsagentur-Experte

Knut Böhrnsen ist Sprecher der Agentur für Arbeit Hamburg. Er weiß, wie Jugendliche am besten an einen Ferienjob kommen.

Hamburger Abendblatt:

Herr Böhrnsen, welche Ratschläge geben sie Jugendlichen, die in den Ferien Geld verdienen wollen?

Knut Böhrnsen:

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Wer jetzt noch etwas für die Sommerferien sucht, wird wahrscheinlich keinen Erfolg haben. Für die Herbstferien sieht das schon anders aus. Außerdem sollte die Arbeitsstelle nicht zu weit weg sein - Schließlich soll der Jugendliche das erarbeitete Geld nicht komplett in die Busfahrkarte stecken müssen.

Welche Maßnahmen sollte ein Jugendlicher ergreifen, um an einen Ferienjob zu kommen?

Böhrnsen:

Zunächst sollte er sich im persönlichen Umfeld umhören. Wo die Mutter, der Vater oder Freunde arbeiten, hat man automatisch bessere Chancen, angenommen zu werden. Idealerweise sollte die Arbeit Angenehmes und Nützliches verbinden - Entlohnung und Arbeitserfahrung.

Welche Tätigkeiten sind für Jugendliche besonders geeignet?

Böhrnsen:

Das kommt ganz auf die Vorlieben des Jugendlichen an. Er sollte sich fragen, wo er seine Fähigkeiten einbringen kann. Ist der Jugendliche handwerklich begabt, kann er beispielsweise in einer Tischlerei arbeiten. Ich persönlich habe als Schüler Baumpflege in einer Gärtnerei betrieben. Auch kann es nicht verkehrt sein, während des Jobs schon einmal Signale zu senden, die darauf hindeuten, dass man sich eine Zusammenarbeit in der Zukunft vorstellen kann.

Bei unserer Recherche haben wir oft gehört, dass Unternehmen keine Ferienjobber beschäftigen.

Böhrnsen:

Eine Jobsuche ist immer aufwendig. Aber in jedem Betrieb gibt es Bedarf an günstiger Arbeitskraft. Der Jugendliche kann kreative Vorschläge zu Tätigkeiten machen, die sonst niemand übernimmt. Er könnte den Firmenfuhrpark waschen, Unkraut jäten, Akten sortieren. Außerdem sollte er immer eine Visitenkarte beim Arbeitgeber hinterlassen, selbst wenn er abgewiesen wurde. Möglicherweise überlegt der Arbeitgeber es sich noch mal.