Alt werden, in Würde und Zufriedenheit, das wünscht sich sicher jeder. Wir alle werden immer älter, die Statistiken bestätigen es mit nüchternen Zahlen. Was damit verbunden ist, sind die Härten des Alterns.

Chronische Leiden, Verschleiß, Gebrechlichkeit und vor allem Demenz gehören zum Alltag der Hochbetagten. Und wenn es zu Hause nicht mehr möglich ist, das Leben mit 70, 80 oder 90 Jahren selbstbestimmt gefahrlos zu meistern, dann ist der Schritt in eine Pflegeeinrichtung unumgänglich. Was dort von den examinierten Pflegekräften, Helfern und Ehrenamtlichen geleistet wird, steht viel zu wenig im Blickfeld unserer Aufmerksamkeit.

Fachliche Schwerstarbeit für Kopf und Körper, Geduld und Güte, die Gesten der Zuwendung, all das findet öffentlich viel zu wenig Wertschätzung. Nur bei Skandalen eine ganze Berufsgruppe ins Rampenlicht und in Misskredit zu bringen, ist so falsch wie unfair. Hier gehören nur die Schuldigen vor Gericht.

Wie oft Pflegekräfte, und auch pflegende Angehörige, bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gehen, um allen Ansprüchen gerecht zu werden, scheint vielen gar nicht bewusst zu sein. Wohl auch vielen Politikern nicht. Sonst würden sie ihre Reförmchen weniger kurzsichtig und mit mehr Praxisnähe gestalten. Das Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz ist ein zaghafter Anfang, um eine Mammutaufgabe künftig fundiert anzugehen. Gerechte Bezahlung und spürbar weniger Bürokratie sollten die Basis einer wirklich sinnvollen Reform sein.