Fünf Prozent der Jugendlichen im Landkreis Stade verlassen die Hauptschule ohne Abschluss. In absoluten Zahlen sind dass 113 junge Menschen, deren berufliche Karriere damit schon gezeichnet ist. Sie werden in der Regel in irgendeiner Einrichtung geparkt, um am Ende dann doch in Hartz IV zu landen. Und das sind genau 113 künftige Hartz IV-Empfänger zu viel. Das ist nur eine Zahl aus dem lesenswerten Bildungsbericht, der jetzt auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich ist. Sie zeigt aber auch, dass der Landkreis handeln muss.

Um so wichtiger ist die Arbeit des Bildungsbüros, das offensichtlich nicht seine Hauptaufgabe darin sieht, zu diskutieren, zu lamentieren und Schuldige der Misere zu suchen, sondern zu handeln. Bildung fängt im Elternhaus an, und Bildung hört nicht mit dem Gesellenbrief oder dem Hochschulabschluss auf. Alle müssen mitreden, wenn es darum geht, Kindern den Einstieg in die Schule und Jugendlichen in den Beruf zu erleichtern. Auf der Basis von belegbaren Daten, die der Bericht in Fülle liefert, können konkrete Projekte angeschoben werden. Und das ist auf dieser Konferenz geschehen.

Das Herz einer solchen Bildungsoffensive sind engagierte Menschen. Man darf ihnen nur wünschen, dass die Förderung aus Berlin noch recht lange anhält, damit sie die Chance haben, den Landkreis Stade in Sachen Bildung für alle weiterzubringen. Die bisherige Arbeit des Bildungsbüros jedenfalls macht Mut und auch Bock auf Bildung.