Der Disput zwischen der Stadt Stade und der Kirche bei der offenen Jugendarbeit, der angeblich gar nicht existiert, ist nur ein Kommunikationsproblem. So wurde es beim "Friedensgipfel" formuliert, zu dem Bürgermeisterin Silvia Nieber und Superintendent Thomas Kück gestern zusammengekommen sind. Deren Ziele, so heißt es, seien identisch.

Einen Zwist gab es aber. Verursacht wurde er unter anderem von nicht ausreichend informierten Kirchenmitarbeitern und einzelnen Politikern. Dass es zu einem Disput kam, hat aber auch der Superintendent mit zu verantworten, denn die Kirchenresolution, die mit seinem Namen unterschrieben an die Öffentlichkeit gelangte und die die Stadt dazu bringen sollte, die Vertragskündigung zu überdenken, brachte den Stein ins Rollen.

Die Formulierung in der Resolution, dass die Kirche die Kündigung der Mitarbeiter bedaure, klingt zwar nicht dramatisch. Doch sie birgt die Gefahr in sich - wenn man es nicht als ein simples "Bedauern" liest, sondern als eine diplomatisch formulierte harsche Kritik an der Stadt - zum Zündfunken eines handfesten Streits zu werden.

Dass es nun ein klärendes Gespräch zwischen Nieber und Kück gab, um die Flammen zu löschen, ist positiv zu bewerten. Jetzt bleibt zu hoffen, dass der Wille zur Kooperation langfristig erhalten bleibt, denn ein erneuter Zwist würde vor allem jenen schaden, um die es eigentlich geht: den Kindern und Jugendlichen.