Es hat sich schon lange abgezeichnet, und jetzt ist es tatsächlich eingetreten: Der Deichverband will die Deiche in Buxtehude nicht bauen.

So nachvollziehbar das Entsetzen seitens der Stadt darüber ist, nach jahrelangen Planungen vor dem Nichts zu stehen, so froh kann man im Grunde darüber sein, dass nach dem Hin und Her und dem plötzlichen Zögern endlich Klarheit herrscht. Der Deichverband ist raus - was also ist jetzt zu tun? Diese Frage muss nun das beherrschende Thema in Buxtehude sein. Denn im Nachhinein zum Deichbau zwingen kann die Stadt den Deichverband sicherlich nicht.

Trotzdem ist es angebracht, die Art und Weise zu kritisieren, in der Deichverband und Stadt miteinander kommunizieren. Der Bürgermeister soll erst am Donnerstag bei der Sprechstunde des Deichverbands über den Sachverhalt informiert werden? Hallo? Es müsste doch möglich sein, so weitreichende Entscheidungen wie diese an einem Extra-Termin und vielleicht auch unter Beteiligung der Öffentlichkeit zu besprechen. Dieses Verhalten ist fast schon exemplarisch dafür, wie der Deichverband lange Zeit hinter verschlossenen Türen die Pläne zum Hochwasserschutz erstellt hat. Was wiederum erst dazu führte, dass es so viel Widerstand gab und sich eine Bürgerinitiative gründete.

All das spricht mehr denn je dafür, dass Buxtehude bei den Planungen so oder so noch einmal ganz von vorne anfangen muss. Und dabei sollten die Politiker so offen sein, auch eine Bürgerbefragung in Betracht zu ziehen.