Mehr als 2000 Wohnungen müssen in Stade bis 2025 gebaut werden, davon sind mehr als 1000 echte Neubauten, also kein Ersatz für abrissfällige Häuser. Das wird die Bauwirtschaft freuen, denn es bietet ihr auf Jahre hinaus eine nicht gerade schlechte Geschäftsperspektive.

Nimmt man die abrissfälligen oder nicht zu sanierenden Altbauten der 50er-, 60er- und 70er-Jahre hinzu, dann bietet sich für die Stadt und die Bauwirtschaft eine gute Chance, Stade ein Stück weit attraktiver zu machen und Fehler der Vergangenheit zu korrigieren.

Dazu gehört etwa, keine lieblosen und charakterlosen Reihenbauten hochzuziehen, die den Charme eines tristen Schuhkartons versprühen. Wie oft wurde der Mangel an Wohnungen gedeckt, indem billig zu bauende und entsprechend billig aussehende Klötze hochgezogen wurden oder indem sich Architekten einem Wahnsinn von Glas und Beton hingegeben haben und Bauten errichteten, die so gar nicht in das Stadtbild passten. Stade will attraktiver werden. Dazu gehört insbesondere, ein stimmiges Stadtbild zu bieten, dessen Häuser ansprechend gestaltet sind.

Sicher, Bauten im Stil des 1621 errichteten Bürgermeister-Hintze-Hauses sind illusorisch und nicht zeitgemäß, dennoch sollte die Stadt auf ihre architektonische Geschichte schauen, da sie ein wesentlicher Teil städtischer Identität ist. Neues sollte so gebaut werden, dass es harmonisch zum architektonischem Herz der Hansestadt passt.