Die neue Skater-Anlage beim Ellerbruch-Tunnel in Buxtehude kann aufgrund des Wetters erst im Frühjahr eingeweiht und benutzt werden.

Buxtehude. Es war nicht der Tag der Grinds, Gaps, Slides, Flips und Shove-its auf der neuen Skater-Anlage beim Ellerbruch-Tunnel in Buxtehude. Die Skateboard-Könner Christian, Curtis, Nico und Dominic mussten ihre Trickkiste am Sonnabend zur Eröffnungsfeier zu lassen. "Bei dem Regen geht leider gar nichts mit den Boards", sagten die Jungs ein bisschen enttäuscht und trugen ihre kostbaren Boards in wasserdichter Verpackung über den 170.000 Euro teuren Parcours.

Schneegestöber und Regen machten die von den Rollbrett-Freaks lang ersehnte Anlage zu einem Weihnachtsgeschenk, das erst zu Ostern ausgepackt und benutzt werden kann.

Dennoch herrschte trotz eisiger Schauer eitel Sonnenschein auf den Gesichtern von Gästen und Gastgebern des Einweihungsfestes. Die Erste Stadträtin Katja Oldenburg-Schmidt waltete ihres Amtes und zerschnitt unter großem Beifall das Rrote Band. Freie Bahn für die Benutzung konnte sie jedoch noch nicht uneingeschränkt geben. Zum einen sind noch nicht alle Baumängel beseitigt und letzte Feinarbeiten im Umfeld nötig. Wassermengen standen in großen Lachen in allen Unebenheiten der Lauffläche. Die so deutlich sichtbaren Dellen im Beton müssen von der Herstellerfirma noch ausgebessert werden. Auch die letzte Oberschicht über den Betonmassiven fehlt noch ebenso wie die Dehnungsfugen zwischen den einzelnen Betonelementen.

Diese Abdichtarbeiten lassen sich nur bei konstanten Temperaturen über fünf Grad Celsius in gewünschter Qualität ausführen, so dass eine endgültige Fertigstellung wohl erst im Frühjahr zu erwarten ist. Die Buxtehuder Skater müssen sich also noch etwas länger in Geduld üben. Das haben sie ja inzwischen gelernt und bewiesen, dass sie dennoch hartnäckig am Ball - oder besser auf den Rollen bleiben können.

Seit dem Jahr 2005 stand der desolate Zustand der Skateranlage am Jahnstadion zur Debatte, die zunächst für etwa 20.000 Euro saniert werden sollte. Zur Sanierung kam es nicht, die Skateranlage wurde 2004 gesperrt und später abgerissen.

Sechs Jahre später, in 2010, plante die Stadt Buxtehude dann 100.000 Euro in ihrem Haushalt für diese spezielle Sportanlage ein. Allerdings wurde lange kein geeigneter Platz gefunden. Für das bestens geeignete Areal zwischen Konrad-Adenauer-Straße und Bahnstrecke machten sich vor allem die jungen Skater stark. Nach einem Schallgutachten war klar, dass erst eine 5,50 Meter hohe Schallmauer zum Schutz der Anwohner jenseits der Bahnlinie den Bau realisierbar machte.

"Unsere 170 000 Euro teure Anlage wird sicher zum attraktiven Anziehungspunkt für Skater aus dem ganzen Landkreis und der Hamburger Region", sagte Buxtehudes Stadtjugendpfleger Marc Olszewski. Sein Dank ging an alle, die das schwierige Langzeit-Projekt doch noch vorangebracht haben. Darunter Florian Rotkowski von der Arbeitsgruppe Skatepark, Svenja Ehlers, verantwortlich für städtische Jugendarbeit, Andrea Lange-Reichardt, Fachgruppenleiterin Jugend, Soziales und Familie, Robert Kamprad (CDU-Fraktion) und Jörg Rönner, Fachgruppenleiter Straßen und Grünanlagen.

Ende April 2012 soll es dann eine richtige Einweihungsparty geben, bei der die Skateboard-Könner dann auch zeigen dürfen, was sie drauf haben. Dann will ein von den Jugendlichen neu organisierter Skaterverein auf der Anlage für Action sorgen. Skater Florian Rotkowski aus Buxtehude sieht in einem solchen Verein einen Anlaufpunkt für Interessierte, Ansprechpartner für Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen wie Freiluftkino oder Konzerte auf der Anlage. Skater Christian Felber plant zudem auch Video-Filmprojekte von den Skatern auf der Anlage.