Fraktionschef Reinhard Elfring sagt, Thomas Kück gieße “unnötig Öl ins Feuer“

Stade. In die Diskussion um die Kündigung des Vertrages zwischen der evangelischen Kirche und der Hansestadt Stade über die Zusammenarbeit der offenen Jugendarbeit Ende 2012 haben sich nun SPD und Bündnis 90/Die Grünen geäußert. Während sich die SPD in einer Versachlichung der Diskussion übt, äußern die Grünen Kritik an den jüngsten Aussagen des Stader Superintendenten Thomas Kück.

Laut Grünen-Fraktionschef Reinhard Elfring würde Kück mit seinen Aussagen zur Vertragskündigung "unnötig Öl ins Feuer gießen". Es bestehe auch keinerlei Grund zur Panikmache, da das Ziel des jetzigen Diskussionsprozesses eine qualitative Verbesserung des Angebotes und nicht primär die Kürzung von Geldern sei.

Kück bezeichnet die Kritik als unangebracht. "Es liegt mir fern, Öl ins Feuer zu gießen", sagt Kück. Er sei an einem konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten interessiert. "Ein Dissenspunkt ist aber, dass wir seit 2010 in Verhandlungen sind und nun so getan wird, als wenn erst jetzt ein neues Konzept entsteht", so Kück. Damit entstehe bei den an den Gesprächen Beteiligten der Eindruck, dass ihre Arbeit wertlos sei.

SPD-Fraktionschef Kai Holm erklärt, dass mit der Abgabe des Jugendamtes an den Kreis die Stadt Stade nicht mehr Jugendhilfeträger ist und somit die bisherige Vertragsgrundlage entfallen sei. Daher seien Kündigungen vorerst notwendig. "Da die Stadt hierfür fast 100 000 Euro jährlich ausgibt, soll im Sinne eines optimalen Finanzmitteleinsatzes für die Kinder- und Jugendarbeit bis 2013 ein neues, städtisches Gesamtkonzept entstehen, welches derzeit in Erarbeitung ist", sagt Holm. Bis das neue Konzept vorliegt, könnten daher keine neuen Verträge abgeschlossen werden, weder für dauerhafte noch projektbezogene Zusammenarbeit. "Hier wird man sich in Geduld üben müssen, bis konkrete Pläne vorliegen", sagt Holm. Er könne sich aber vorstellen, dass die bisher unter Vertrag stehenden Diakone künftig wieder eingesetzt werden könnten, wenn das Rahmenkonzept stehe und damit eine Vertragsgrundlage geschaffen sei.