Ein altes Sprichwort besagt: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Dieses Sprichwort sollte der Grünen-Fraktionschef Reinhard Elfring vielleicht beherzigen, denn mit seiner Kritik am Superintendenten gießt er im Konflikt um die Vertragskündigung bei der offenen Jugendarbeit jetzt selbst Öl ins Feuer. Und das vollkommen unnötig, denn dass man anderer Ansicht als der Superintendent ist, kann man auch diplomatischer äußern.

Fraglich ist zudem Elfrings Behauptung, dass es nicht primär um die Kürzung von Geldern bei der Kündigung der Verträge gehe. Wer ein wenig hinter die Kulissen schaut, der weiß, dass es auch bei diesem Konflikt sehr wohl um das liebe Geld geht.

Der Hansestadt steht finanziell das Wasser bis zum Hals. Frühzeitig wurde von SPD und Grünen gesagt, dass für den Haushalt 2012 vorbehaltlos alles auf den Prüfstand gestellt wird. Damit auch die offene Jugendarbeit. Diese braucht sicherlich eine neue rechtliche Grundlage, doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es der Stadt und der Rot-Grünen Koalition in Stade darum geht, ein akzeptables und zukunftsfähiges Angebot zu minimalen Kosten auf die Beine zu stellen. Alles andere würde die Sparbemühungen der Stadt konterkarieren und die Glaubwürdigkeit der neuen Stader Regierungskoalition und die der Bürgermeisterin unterminieren. Was bleibt daher zu wünschen? Dass endlich mit offenen Karten gespielt wird. Das beugt nämlich auch falschen Anschuldigungen vor.