Neue Wasserstandsmeldungen zur inzwischen siebten Elbvertiefung, lässt die Wogen der Empörung im Alten Land erneut hochschlagen. Die Fahrrinnenanpasser, wie die Altländer das Wasser- und Schifffahrtsamt nennen, haben offenbar im Vorfeld erfolgreich bei den Umweltschützern in Brüssel gebaggert. Nun soll der Zweck die Mittel heiligen und den Jobmotor in Hamburg gehörig ankurbeln.

Wer mag gern gegen neue Arbeitsplätze im Hafen kämpfen? Doch wenn dabei das Restrisiko allein bei den Obstbauern im Alten Land bleibt und damit die Angst, ihre Existenz zu verlieren, ist der Widerstand berechtigt. Die Altländer wollen sich ihre Äpfel und die Lebensqualität nicht versalzen lassen, und wehren sich zu Recht.

Denn offenbar hören Verantwortliche, wenn es um wirtschaftlichen Gewinn geht, sachliche Fakten, mit denen die alteingesessenen Elbanrainer argumentieren, nicht.

Die Menschen, die seit Jahrzehnten am Fluss leben, spüren seit Jahren die Veränderungen hautnah, ganz gleich, ob Elbfischer, Obstbauern oder Gastgeber für Urlauber.

Anfang des 19. Jahrhunderts war die Elbe zwischen Hamburg und Mündung etwa drei bis vier Meter tief, nun sollen es 15,9 Meter werden. Das Problem der Altländer ist, dass man die gefürchteten Folgen erst spüren wird, wenn der Akt vollzogen ist. Gut, wenn sich die Altländer nun für Alternativen und deren Finanzierung stark machen. Und noch besser, wenn sie von den Landespolitikern dabei verstanden und unterstützt werden.