Bei den Sparbemühungen der Hansestadt Stade rückt nun auch das Stadeum in den Fokus der Politiker. Jahrelang waren die Zuschüsse für das Kulturhaus nicht gekürzt worden, obwohl in Stade der Gürtel enger geschnallt wurde. Das könnte sich nach der Kommunalwahl jetzt allerdings ändern. Mit 21 Sitzen verfügen SPD und Grüne auch ohne die Stimme von SPD-Bürgermeisterin Silvia Nieber über die Mehrheit im neuen Rat und könnten gemeinsame Pläne problemlos durchboxen.

Mit Blick auf die Haushaltssituation scheint es richtig, die Zuschüsse beim Stadeum zu kürzen. Schließlich bekommt das Kulturhaus fast eine Million Euro im Jahr. Die Seminarturnhalle an der Seminarstraße hingegen muss bislang ohne die finanzielle Unterstützung der Stadt auskommen. Dennoch müsste beim Stadeum mit Vorsicht gespart werden.

Schon wegen seiner Größe ist das Stadeum ein Aushängeschild des gesamten Landkreises. Es sollte deshalb auch im Interesse aller Stader sein, dass dort künftig attraktive Veranstaltungen angeboten werden. Dass Attraktivität verloren geht, wenn Zuschüsse gekürzt werden, ist klar. Gemeinsam mit den Stadeum-Verantwortlichen müssen Rat und Verwaltung ausloten, welche konkreten Folgen die Einsparungen für das Programm haben. Ziel muss es sein, die Zuschüsse für alle Seiten verträglich zu kürzen. Unangetastet bleiben darf das Stadeum jetzt allerdings nicht mehr. Zu groß sind die Haushaltsmisere und der Schuldenberg.