Die Stadt Stade hat mit dem angekündigten Rausschmiss des Technik- und Verkehrsmuseums und dem Rückzug des Angebotes, die KBS-Halle als neues Museumsdomizil zur Verfügung zu stellen, für einen Paukenschlag gesorgt.

Der Schock sitzt jedenfalls tief beim Museumsverein. Dem sollte nun endgültig klar geworden sein, dass weder die Stadtverwaltung, noch der Stadtrat, noch die frisch gewählte Bürgermeisterin Silvia Nieber mit sich scherzen lassen.

Nieber hat, indem sie nun die Entscheidung des Verwaltungsausschusses verteidigte, unmissverständlich gezeigt, dass sie bereit ist, auch eher unpopuläre Entscheidungen zu fällen und zu tragen - sofern diese schlüssig argumentativ unterlegt werden können. Dass dem Verein und dem Museum nun das Ende droht, das kann der neuen Bürgermeisterin auch nicht negativ angekreidet werden, denn darauf hat der Museumsvorstand selbst konsequent hingearbeitet - wenn auch unfreiwillig. Die Stadt hatte mehr als ein Jahr lang versucht, kooperativ an einem neuen Museumskonzept zu arbeiten, das Museum zu verschlanken und zukunftsfähig zu machen. Der Verein blieb zu lange stur, ignorierte alle mahnenden Worte und jede Hilfe. Auch als die Stadt in einem Ultimatum klare Auskünfte zum Umzug forderte, hat der Verein nur unkonkrete Aussagen von sich gegeben. Dass die Stadt und die Bürgermeisterin nun die Notbremse gezogen haben, ist verständlich.