Mit den Bürgerbussen ist es wie mit vielen anderen Dingen, die von Ehrenamtlichen organisiert werden.

Sei es in der Altenbetreuung, bei der Tafel oder der Hausaufgabenhilfe - zunächst einmal ist es natürlich schön, dass es Freiwillige gibt, die sich kostenlos und ohne großes Getöse für ihre Mitmenschen einsetzen.

Erst bei näherem Hinsehen merkt man manchmal, dass die ehrenamtliche Arbeit in Wahrheit ein echter Vollzeitjob ist und man aufgrund seiner freiwilligen Arbeit im Grunde verhindert, dass ein sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplatz entsteht oder erhalten bleibt. In solchen Fällen erweist das Ehrenamt der Gesellschaft einen Bärendienst.

Genau deshalb ist es bei den Bürgerbussen wichtig, dass sie sich ganz klar von den bestehenden Busverbindungen im Landkreis abgrenzen. Sollten sie für den ÖPNV tatsächlich zur Konkurrenz werden, würden sie letztlich jenen Orten schaden, denen sie mit ihrem neuen Angebot eigentlich helfen wollten. Nämlich dann, wenn bestehende Linien wegfallen, weil sie ja mit dem Bürgerbus viel billiger angefahren werden können.

Die Initiatoren müssen deshalb darauf achten, dass der Bürgerbus auch wirklich nur dort unterwegs ist, wo bisher und auch künftig kein Bus fährt. Nur dann erfüllt er tatsächlich seinen Auftrag, jene Menschen mobil zu machen, die bisher ohne Anschluss an den Rest der Welt sind. Die Initiativen im Bremer Umland zeigen zumindest, dass das "Unternehmen Bürgerbus" ein Erfolg werden kann.