Grün sein ist chic. Niemand will heutzutage als Öko-Ignorant oder Umweltverpester abgestempelt werden. Die Grünen haben jahrelang für mehr Umweltschutz gekämpft. Und dies recht erfolgreich, denn viele Öko-Gesetze und Entwicklungen sind zweifellos den Grünen zu verdanken.

CDU, SPD und FDP, sie alle haben sich ebenfalls Umweltthemen verschrieben. Aber warum? Hat der Umweltschutz für die Bürger tatsächlich einen derart hohen Stellenwert, dass die anderen Parteien an grünen Themen nicht vorbeikommen? Das ist eher nicht anzunehmen. CDU, SPD und FDP versuchen, ihre allmählich dahinschwindenden Stimmanteile zurückzugewinnen. Und dafür wird dort gefischt, wo es scheinbar am einfachsten ist, ohne sein Gesicht zu verlieren. Umweltschutz passt irgendwie in jedes Parteiprogramm hinein. Wenn also die CDU Umweltschutz mit Wirtschaftspolitik geschickt verknüpft, könnte ein Grünen-Wähler künftig bei der CDU ein Kreuz machen. Wer soziale Sicherheit plus Umweltschutz will, könnte wieder die SPD wählen.

Diese Spiele sind schön und gut, nur sind sie nicht zielführend. CDU und SPD sind im Landkreis Stade seit geraumer zeit profillos, wofür sie wirklich kämpfen, ist nicht erkenntlich. Anders die Grünen, die sich im Landkreis etwa bei den Themen Biogas und Kohlekraft klar positionieren, beim Autobahnbau und auch bei der Elbvertiefung. Die Partei hat ein klares Profil, gilt als "Die Umweltpartei". Diese Profilstärke ist der derzeitige Trumpf der Grünen im Wahlkampf.