Kurt Matthies (SPD), der langjährige Bürgermeister der Gemeinde Apensen, könnte in diesem Amt vor einem Comeback stehen.

Apensen. Die SPD möchte ihren Parteigenossen bei der konstituierenden Sitzung des neuen Rates, die im November ansteht, erneut ins Rennen schicken. Den Grünen wird bei dieser Wahl, wie schon 2006, voraussichtlich eine Schlüsselposition zukommen.

Die Mehrheitsverhältnisse sind nach der Kommunalwahl dieselben geblieben. Damit benötigt die SPD-Fraktion die beiden Grünen-Mandate, um in dem 15-sitzigen Gremium auf die Mehrheit von acht Stimmen zu kommen. 2006 stimmte das damals neue Grünen-Ratsmitglied Roland Denien mit CDU und FWG für die CDU-Kandidatin Ruth Uhlendorf, die dann mit einer Stimme Mehrheit Bürgermeisterin wurde. Uhlendorf hat allerdings schon im Wahlkampf angekündigt, dass sie aus beruflichen Gründen nicht wieder antritt. Der CDU-Kandidat ist der wenig bekannte Andreas Steltenpohl. Wie wird sich die Grünen-Fraktion diesmal verhalten?

"Wir verhandeln natürlich mit allen Parteien. Der CDU-Kandidat hat sich bei uns allerdings noch gar nicht vorgestellt", sagt dazu Roland Denien. Bei den Gesprächen mit CDU und SPD um die Bürgermeisterwahl werde es den Grünen auch um Sachthemen gehen. Allerdings wollen Grüne und SPD laut Denien auch über einen weiteren Punkt sprechen: nämlich die Bildung einer Fraktionsgemeinschaft. Kommt diese zustande, wäre es schwer vorstellbar, dass die Grünen nicht den SPD-Bürgermeisterkandidaten unterstützen.

Kurt Matthies hatte das Ehrenamt bereits von 1996 bis 2006 inne. Seine Erfahrung spricht laut der SPD-Fraktionsvorsitzenden Ingrid Scherzer-Hartz für ihn, zudem könne er sich als Rentner viel Zeit für die Bürger nehmen. Ruth Uhlendorf hingegen führt die berufliche Erfahrung von Andreas Steltenpohl ins Feld, der Verwaltungsjurist ist und in der JVA Hahnöversand arbeitet. Ihre persönliche Bilanz aus ihrer Tätigkeit lautet wie folgt: "Als Bürgermeister muss man Geburtstage und Ehejubiläen besuchen, aber auch als Ratsvorsitzender den Rat auf einen Nenner bringen, Kompromisse vorschlagen." Als persönliche Erfolge wertet sie etwa die Weiterentwicklung neuer Baugebiete und den Bau der Umgehungsstraße in Apensen.