Wofür steht FDP? Fast drei Prozent - Ein alter Kalauer, der für die Liberalen im Kreis Stade zur bitteren Realität geworden ist.

Wenn die Ortsverbandsvorsitzenden die Bundespolitik als Grund für das schlechte Abschneiden anführen, so ist das nur die halbe Wahrheit. Viel zu oft stellte sich im Kreis Stade die Frage, wofür die FDP kommunalpolitisch steht.

In Buxtehude hat sich die FDP zwar beim Hochwasserschutz profiliert, aber, wie FDP-Chef Burghardt Wahrburg erklärte, wohl zu spät. Das Feld war von den Grünen bereits besetzt. Überhaupt hatte es den Anschein, dass alle Themenfelder, die die FDP sich herausgepickt hatte, von anderen Parteien bereits besetzt sind und die Liberalen verzweifelt nach einem griffigen und individuellen Thema suchten, es aber nicht fanden.

Der FDP-Bundespolitiker Serkan Tören, dessen Kandidatur für den Kreistag und für den Stader Stadtrat kläglich scheiterte, hatte noch am ehesten vorgemacht, wie man in der Öffentlichkeit wirbt. Leider hat er bei öffentlichen Auftritten vor allem für Bundesthemen geworben. Wofür Tören in Stade einstand, wurde den Wählern kaum bis gar nicht vermittelt.

Die Frage nach einem radikalen Neuanfang stellt sich für die Liberalen eigentlich nicht. Das, was die FDP machen muss, ist, klar zu erkennen geben, wofür sie auf lokaler Ebene steht und wie Ziele erreicht werden sollen. Und sie muss sich stärker gegen Rösler, Niebel und Westerwelle wehren, wenn sie nicht mit ihnen in einem Topf geworfen werden will.