Was am Buxtehuder Westfleth passiert ist, war für alle Beteiligten kein Ruhmesblatt.

Die Gewerbetreibenden tun gut daran, jetzt den Blick nach vorne zu richten, damit es zur Hauptsaison nicht noch einmal heißt: Liebe Touristen, seht zu, wo ihr einen Kaffee bekommt. Am Westfleth gibt's jedenfalls keinen.

Was jetzt zählt, ist ein guter Plan für die Zukunft. Der Vorschlag, eine eigene Interessengemeinschaft zu gründen, ist genau der richtige Weg. Nur wenn nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht, kann das Fleth als Ganzes gestärkt werden - eigentlich logisch, aber in der Praxis hapert es dennoch häufig. Einer der Gründe ist sicherlich, dass Geschäftsleute bei der Urlaubsfrage von vielen Faktoren abhängig sind. Sie müssen auf ihre Angestellten Rücksicht nehmen, auf ihre Familie, die Kunden und die eigene Gesundheit. Vor allem letzteren Punkt übersehen Selbstständige viel zu oft.

Bessere Absprachen und damit auch mehr Gemeinschaft am Westfleth dürften trotz allem möglich sein. Denn dabei geht es im Grunde nicht nur um die Straße, sondern um ganz Buxtehude. Touristen, die einmal verprellt wurden, kommen nicht wieder. Und dass sollte auch der Stadt nicht egal sein. Warum sie selbst die Sache nicht in die Hand nimmt und ihr Schmuckstück, das Westfleth, touristisch besser unterstützt, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Die Geschäftsleute scheinen angesichts dessen wohl zu denken: Wenn uns keiner hilft, helfen wir uns eben selbst.