In der Haut des Vorstands der Buxtehuder St.-Petri-Kirchengemeinde möchte man in diesen Tagen nun wirklich nicht stecken.

Er ist es, der eine Entscheidung in Sachen Winterkirche fällen muss. Aber je mehr Gegner und Befürworter des Bauvorhabens zu Wort kommen, desto mehr verfestigt sich der Eindruck, dass beide Seiten irgendwie Recht haben mit ihren Argumenten.

Ja, die Gemeinde schrumpft wie fast alle anderen Kirchengemeinden auch. In ein paar Jahrzehnten wird sie ihre Gemeindearbeit allein auf die Räume in der Petrikirche beschränken müssen, weil für die anderen kein Geld mehr da ist. Aber dass St. Petri die stolzeste und schönste unter den Buxtehuder Kirchen ist und deshalb unangetastet bleiben müsste, stimmt ebenfalls.

Vielleicht sollte man das Ganze allein aus diesem Grunde nicht nur aus der Warte der Kirche und ihrer Gemeindearbeit sehen, die natürlich irgendwo einen Raum braucht, sondern aus neutraler, städtischer Sicht. Die Petrikirche ist eine der wenigen echten Buxtehuder Sehenswürdigkeiten. Sie ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt, Touristen machen Fotos von ihr, und ihre sonnabendlichen "Musiken zur Marktzeit" sind echte Besuchermagneten.

Die Petrikirche auf einen funktionalen Raum zu reduzieren, der warm, praktisch und kostengünstig sein muss, wäre zu kurz gegriffen. Sie geht alle Bürger an, und deshalb gehört die Frage "Winterkirche - ja oder nein?" eigentlich in den Stadtrat.