Konzern wehrt sich gegen den Vorwurf, geplanter Containerumschlag in Bützfleth sei nicht sicher

Bützfleth/Hamburg. Die Hamburger Buss-Gruppe weist in einer Stellungnahme den Vorwurf des Umweltverbands BUND und der Bürgerinitiative für eine umweltverträgliche Industrie (BI) zurück, eine nicht hinreichende Sicherheitsanalyse erstellt zu haben. In einer Stellungnahme im Auftrag des BUND und der BI hatte der Gutachter Peter Gebhardt moniert, dass die Sicherheitspläne des Hamburger Unternehmens für den Genehmigungsantrag zum Umschlag von Gefahrgut-Containern im Bützflether Hafen nicht ausreichend seien.

"Es versteht sich von selbst, dass Ziel unseres Hafenbetriebs ein stets sicherer Arbeits- und Betriebsablauf ist", so die Antwort des Unternehmens. "Hierzu führen wir regelmäßige Schulungen unseres Personals durch und setzen erprobte und bewährte Umschlagtechnik ein."

Der Konzern sieht keine Gefährdung für Mensch und Umwelt, die vom Ausbau des Bützflether Hafens ausgehen könnten. Der beim Gewerbeaufsichtsamt eingereichte Sicherheitsbericht des Unternehmens sei, so Buss, von einem unabhängigen Gutachter erstellt worden. Dieser verfüge über nachweisliche Referenzen, Kompetenzen und Zulassungen im Bereich der Störfallverordnung.

Trotzdem werde das Unternehmen "in Abstimmung mit dem Gewerbeaufsichtsamt (GAA) einen zweiten zugelassenen und fachlich versierten Gutachter beauftragen, um etwaige Nachbesserungen vorzunehmen. Diesen Beschluss haben wir gemeinsam mit dem GAA bereits vor Veröffentlichung der vom BUND in Auftrag gegebenen Stellungnahme veranlasst", schreibt das Unternehmen.

Die Szenarien, die Peter Gebhardt in seinem Gutachten skizziert, hält Buss für nicht realistisch. "Wer den Hafen Bützfleth kennt, weiß, dass dort im Hafenbecken liegende Schiffe aufgrund der räumlichen und baulichen Gegebenheiten weder von vorbeifahrenden Schiffen gerammt werden können, noch aufgrund der Tiefe des Hafenbeckens in diesem Versinken können", so der Konzern.

So verhindere laut Buss auch die langjährig erprobte und zugelassene Technik, dass Container bei einem Riss eines von vier Kranseilen in die Elbe fallen könnten. "Ebenso werden Szenarien heraufbeschworen, die nicht im Einflussbereich von Buss liegen. Auch bereits heute können Schiffe auf der Elbe havarieren. Hier stellt das Terminal in Stade-Bützfleth kein neues Risikopotenzial dar", heißt es in dem Schreiben weiter. Der Hamburger Logistiker weist zudem darauf hin, das nach der geltenden Rechtslage Gefahrgüter bis zu 24 Stunden und an Wochenenden auch bis zu 48 Stunden ohne besondere Schutzvorkehrungen für eine Lagerung umgeschlagen werden dürften.

Der Konzern gehe mit seinen Plänen für Bützfleth bewusst einen Schritt weiter. Die für den Umschlag angelieferten Container würden zu einem großen Teil von benachbarten Bützflether Produktionsbetrieben stammen und würden, sofern es sich um Gefahrgut-Container handelt, bis zur nächsten Schiffsankunft in speziellen Gefahrgutwannen gelagert werden. Diese würden über eine Produkt- und Löschwasserrückhaltung verfügen und ständig überwacht werden.