Die neuesten Untersuchungen der Wasserbau-Experten von der TU Harburg werden sich sowohl Gegner als auch Befürworter der Hochwasserschutzpläne für Buxtehude ganz genau ansehen.

Dass jeder sie auf seine Weise interpretiert oder sich zumindest die Aspekte herauspickt, die seine Position stützen, ist dabei schon jetzt so gut wie sicher.

Die Befürworter der Deiche werden vor allem an die Dringlichkeit des Hochwasserschutzes erinnern. Sie werden sagen: Seht her, hier steht schwarz auf weiß, dass die alternativen Pläne sehr aufwendig sind. Zeitlich und finanziell. Wir haben seit Jahren die Angst vor einer Überflutung im Nacken, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Es muss endlich losgehen. Jetzt haben wir schließlich die notwendigen Fördermittel zur Verfügung.

Die Deich-Gegner werden das Ganze komplett anders sehen. Sie werden sagen: Wenn so lange nichts unternommen wurde, kommt es auf ein paar Jahre mehr auch nicht an. Machen wir doch lieber Nägel mit Köpfen und schützen Buxtehude langfristig vor Hochwasser - zumal wir wissen, dass die jetzt geplanten Deiche sowieso nicht ausreichen werden. Sie verschandeln nur das Stadtbild.

Beide Sichtweisen sind nachvollziehbar. Der einzige Weg, die ganze Sache aller konträren Positionen zum Trotz jetzt irgendwie voranzubringen, führt über das Planfeststellungsverfahren. Nur dort können die Argumente umfassend abgewogen werden. Und deshalb sollte es auch endlich so schnell wie möglich beginnen.