Geschwindigkeitskontrollen von Polizei und Landkreis gehören mit Sicherheit zu den umstrittensten Themen.

Auf der einen Seite möchte jeder, dass die Zahl der Verkehrsunfälle sinkt, die von Rasern verursacht werden. Es geht um Sicherheit. Deswegen sind auch die meisten Autofahrer sehr wohl damit einverstanden, dass vor Schulen, Kindergärten oder Altenheimen geblitzt wird.

Auf der anderen Seite füllen vor allem die Kommunen ihre leeren Kassen mit den verhängten Bußgeldern. Im Landkreis Stade waren das im vergangenen Jahr immerhin 1,6 Millionen Euro. Dieses Geld wird zu zehn Prozent in Projekte für die Verkehrssicherheit gesteckt. Richtig so. Aber die Frage, warum nur ein Zehntel der Gesamteinnahmen dafür genutzt werden, ist durchaus berechtigt.

Diese Frage hat der parteilose Kreistagsabgeordnete Hinrich Rohbohm gestern im Kreistag gestellt. Sofort bezichtigten Landrat Michael Roesberg und einige Kreispolitiker Rohbohm des Populismus'. Der Vorwurf ist jedoch nicht gerechtfertigt, denn Rohbohms Frage ist legitim. Gut immerhin, dass sein Antrag nicht einfach abgebügelt, sondern in den Fachausschuss verwiesen wurde.

Wenn es den Politikern wirklich nur um die Verkehrssicherheit geht, dann haben sie jetzt die Chance, den Betrag für Verkehrssicherheitsprojekte zumindest aufzustocken. Das wäre ein erster und wichtiger Schritt in Richtung mehr Glaubwürdigkeit.