Auf Nachrichten ist sehr selten Verlass, besonders wenig auf gute. Eine Ausnahme aber gibt es: Die monatlichen Arbeitsmarktzahlen der Agentur für Arbeit.

Sie künden nun schon seit Monaten dieselbe Kunde - die vom robusten Aufschwung, der sinkenden Arbeitslosigkeit und dem Fachkräftemangel. Und die Nachricht ist tatsächlich ein Grund zur Freude - bedeutet sie für viele Menschen doch mehr Sicherheit. Ein wohltuender Kontrast zu den ständigen Hiobs-Botschaften, die noch vor wenigen Jahren an der Tagesordnung waren. Es geht also doch, könnte die Botschaft lauten. Oder?

Es bleibt die Frage, wie jene, die schon lange keine Arbeit mehr haben, auf die freudigen Nachrichten reagieren. Menschen, die es aus eigener Kraft häufig nicht schaffen, denen aber auch die viel beschworene Dynamik am Arbeitsmarkt nicht hilft. Was ist für sie zu tun, damit sich ein "Es-geht-also-doch"-Effekt einstellt?

Die Statistik zeigt, dass gar nicht unbedingt neue Ansätze, revolutionäre Strategien braucht. Ein Mangel ist augenscheinlich, Arten zu seiner Beseitigung bekannt: Offenbar haben viele Alleinerziehende ein Problem, wieder neue Jobs zu finden. Das gilt besonders für ländliche Regionen - wie den Landkreis Stade. Das Problem, dass es zu wenige Kita- und Krippenplätze gibt, wird vielfach gesehen. Der Zusammenhang zur Langzeitarbeitslosigkeit seltener. Der Landkreis ist Träger des Jobcenters - er ist auch er der geeignete Akteur, das Problem auf die Agenda zu bringen.