Gerhard Behrmann hat das seinige getan, die Vorwürfe der FWG gegen ihn zu entkräften.

Er hat Papiere präsentiert, die ihn entlasten - obgleich er dies nicht tun musste. Vielmehr ist ja die FWG als Kläger in der Beweisschuld. Dass Behrmann dennoch in die Offensive gegangen ist, ist logisch. Der Wahlkampf hat begonnen, es bleibt nicht viel Zeit, um etwas unkommentiert im Raum stehen zu lassen. Gerüchte und falsche Anschuldigungen verbreiten sich, das ist bekannt, schneller als die Wahrheit.

Dass Behrmann zunächst von einer Klage gegen die FWG absieht, werden seine Befürworter als Signal deuten, dass er das angespannte politische Klima in Deinste nicht weiter verschärfen, sondern die Wogen glätten will. Seine Gegner werden es als Schwäche hinstellen und womöglich behaupten, dass er nur deswegen nicht klage, weil eine Anklage vor Gericht nicht Bestand haben würde.

Egal, wie man es betrachtet, die Lage ist vertrackt. Und auch wenn Behrmann der FWG, die ja ein Koalitionspartner nach der Kommunalwahl werden könnte, nicht die Tür vor der Nase zuschlagen will, wird die Stimmung weiterhin gereizt sein und die Fronten verhärtet. Die CDU sieht sich zu Unrecht attackiert, die FWG meint, dass ihre Vorwürfe durchaus berechtigt sind. Die Deinster Bürger müssen sich wohl auf das einstellen, was sich viele sicherlich nicht wünschen: einen schmutzigen Wahlkampf unterhalb der Gürtellinie.