Die Aufregung der Sparkassen und Volksbanken ist verständlich.

Sie waren von Beginn an weitsichtig und verfügen daher seit Jahrzehnten über eigene und funktionierende Finanzrettungsschirme, um das Schlimmste im Falle einer Finanzkrise zu verhindern. Die Privatbanken, die über keinen solchen Rettungsschirm verfügen und die sich mit hochriskanten Geschäften selbst in die Bredouille gebracht haben, sollen nun von jenen Finanzinstituten gestützt werden, die am Ausbruch der Finanzkrise keinen Anteil hatten. Dass da das Gerechtigkeitsempfinden einer schweren Prüfung unterzogen wird, ist logisch.

Es gibt aber noch mehr zum Aufregen. Neben der Deutschen Bank ist vielen Genossenschaftsbanken und Sparkassen auch die Commerzbank ein Dorn im Auge. Kurz vor dem Kollaps wurde sie mit Steuergeld gestützt. Für das vom Staat dort investierte Geld zahlt das Kreditinstitut keinen Euro Zinsen. Mehr noch: Es wirbt nun um neue Kunden und bietet, wohlgemerkt mit Steuergeld, 50 Euro für jeden, der ein Konto bei der Commerzbank eröffnet. 50 Euro also, die diejenigen, die dort ein Konto eröffnen, selbst der Bank gezahlt haben.

Das "Schnäppchen" wird somit zur Farce und zur dreisten Wettbewerbsverzerrung. Dass der Staat hier aber nicht eingreift und die Commerzbank zur Raison bringt, zeigt einmal mehr, dass mit dieser Bundesregierung in finanzieller Hinsicht kein Staat zu machen ist. Die Lobbyarbeit der Großbanken funktioniert hingegen gut.