Dennis Voigt ist mit 22 Jahren stellvertretender Messeleiter bei “Stade aktuell“. Die Veranstalter erwarten an drei Tagen bis zu 80 000 Besucher

Stade. Dennis Voigt lächelt zufrieden. Der 22-jährige Stader wirkt entspannt, wenn er über das Messegelände vor dem Stadeum an der Schiffertorsstraße geht. In diesem Jahr ist er erstmals stellvertretender Leiter der Messe "Stade aktuell", die heute um 14 Uhr eröffnet wird. Im nächsten Jahr übernimmt er die Leitung komplett von seinem Vater Carsten Voigt, der die Messeleitung nach elf Jahren abgibt.

Bis Sonntag läuft die 21. Messe für Wirtschaft, Soziales und Gesundheit in der Hansestadt Stade. Die Organisatoren erwarten zwischen 70 000 und 80 000 Besucher. Mehr als 200 Aussteller präsentieren sich drei Tage lang im Stadeum, in fünf Zelthallen davor sowie dem Außengelände. Eine gute Planung ist deshalb Grundlage für eine erfolgreiche Veranstaltung.

Die konkreten Vorbereitungen haben deshalb schon Ende November des vergangenen Jahres angefangen. Potenzielle Aussteller wurden angeschrieben und um eine Antwort innerhalb von vier Wochen gebeten. Wenn dann alle verbindlichen Anmeldungen vorliegen, kann die Standplanung beginnen. Die stressigste Arbeit, wie Dennis Voigt sagt. Viele Aussteller seien immer dabei, hätten feste Standplätze, doch allein in diesem Jahr gab es 30 Neuanmeldungen. "Es gibt viele Sonderwünsche und es ist nicht immer leicht, jeden zufriedenzustellen", sagt Voigt.

Am Dienstagabend wurde das Gelände abgeklebt. Zwischen Mittwochmorgen und gestern Abend wurde dann schließlich aufgebaut. "Dann sieht man, ob alles so geklappt hat, wie man es sich vorgestellt hat", sagt der 22-Jährige. In seinem ersten Jahr an vorderster Front, auch wenn er, wie er selbst sagt, im Schatten seines Vaters wirke, ist der stellvertretende Messeleiter zufrieden. Trotz der vielen Arbeit zu der neben der Standplanung unter anderem die Koordination mit Polizei, Feuerwehr, Stadt und Stadeum gehört, wirkt Voigt kurz vor dem Auftakt gelassen.

Die Zusammenarbeit aller Beteiligten verläuft reibungslos. Warum sich ein 22-Jähriger ehrenamtlich so viel Arbeit aufhalst? Er habe einfach Spaß am Organisieren, es reize ihn ständig neue Kontakte zu knüpfen, sagt Voigt. Schließlich habe er die Vorbereitungen auch sonst immer zu Hause mitbekommen, ergänzt er.

Dennis Voigt ist quasi mit der Stader Messe aufgewachsen. Vor acht Jahren hat er als 14-Jähriger angefangen auf der Messe zu arbeiten. Er hat die Tombola betreut und Lose verkauft. Seit drei Jahren ist er Webmaster der Arbeitsgemeinschaft Aktuelles Stade. Die Stader Werbegemeinschaft zählt derzeit etwa 240 Mitglieder. Im vergangenen Jahr hat er bereits bei der Planung der Messe geholfen, war aber aufgrund seiner Ausbildung zum Immobilienkaufmann, die er im Juni vergangenen Jahres erfolgreich abgeschlossen hat, zeitlich eingeschränkt.

Das hat sich nun geändert. Nach seiner Ausbildung wechselte er in den Betrieb seines Vaters, kann sich nun die Zeit selbst einteilen. Die Stader Messe erstreckt sich über drei Tage. Viele Aussteller legen ihren Schwerpunkt auf die erneuerbaren Energien, die nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima noch stärker in den Blickpunkt geraten sind. Wie gewohnt wird es ein Gesundheitszelt geben und zum zweiten Mal präsentieren sich sieben Autohändler in der Autohalle.

Die Messe ist heute zwischen 14 und 18 Uhr, am Sonnabend zwischen 10 und 18 Uhr und am Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr geöffnet. Am letzten Tag der Messe öffnen zudem die Geschäfte in der Stader Innenstadt ihre Türen und laden die Kunden zum Verkaufsoffenen Sonntag ein. Dennis Voigt wird die Messe nach eigener Aussage genießen. Er weiß aber auch, dass er nicht wirklich zur Ruhe kommen wird. "Man muss immer präsent sein und ein offenes Ohr haben", sagt der 22-Jährige.

Nur so könne er herausfinden, was vielleicht falsch gelaufen ist oder was er verbessern könne. Denn im kommenden Jahr liegt die Verantwortung vollständig bei ihm. Sein Vater zieht sich aus der Planung zurück. Doch dem jungen Stader ist deshalb nicht bange. Schließlich weiß er, dass er den Rückhalt seines Vaters habe, der ihm im Notfall oder bei Fragen weiterhelfen kann.

Der Termin für das nächste Jahr steht bereits fest. Dann findet die Messe vom 23. bis zum 25. März statt. Ein Termin, der für viele Menschen noch weit weg ist. Nicht aber für den künftigen Messeleiter Dennis Voigt. Wenn die Stände gerade abgebaut sind, stehen die ersten Aussteller schon bei ihm auf der Matte und fragen nach. "Montag geht die Planung für die Messe im nächsten Jahr los", sagt Voigt.

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