Was in der katholischen Kirchengemeinde Buxtehude derzeit geschieht, kommt einer kleineren Revolution gleich. Nur geht diese Revolution nach außen hin nahezu geräuschlos über die Bühne.

Die Veränderungen sind eher im Inneren, direkt bei den Gläubigen, zu spüren. Für sie dürfte es mehr als ein nur gefühlter Unterschied sein, ob ein geweihter Priester oder ein Laie eine Beerdigung hält.

In Zeiten von Priestermangel und sinkenden Mitgliedszahlen bleibt der Kirche aber kaum etwas anderes übrig, als diesen Schritt zu tun. Ein einziger Pfarrer kann nun mal nicht zur gleichen Zeit an drei verschiedenen Orten sein. Und für die Gläubigen kann das neue Modell zugleich eine Chance sein, das Gemeindeleben viel stärker als bisher mitzugestalten und die Entscheidungen beispielsweise in der Kinder- oder Seniorenarbeit noch viel mehr auf den Alltag der Menschen auszurichten.

Eine Frage bleibt dennoch: Wie kann es sein, dass von höchster offizieller Seite, seitens des Papstes, nach wie vor am Zölibat und dem Verbot von Frauen im Priesteramt festgehalten wird, während viele Kirchengemeinden gerade in Norddeutschland in der Praxis schon seit einiger Zeit nicht mehr wissen, woher sie ihre Pfarrer nehmen sollen? Sind Laien wirklich die bessere Wahl als geweihte Priester weiblichen Geschlechts? Der jetzige Weg des Bistums Hildesheims ist nur ein Kompromiss, der die Probleme vor Ort lindert. An den Kern des Problems dringt er nicht vor.