Die Niedersächsische Landesregierung hat offenbar urplötzlich ihren ganz großen Wurf gelandet: Die Oberschule soll die Lösung für alle Schulstandorte im ländlichen Raum sein. Hauptschulen, die aufgrund zurückgehender Schülerzahlen vor dem Aus standen, stehen laut der Landesregierung endlich vor der Rettung. Doch die neue Schulform muss sich erst einmal beweisen. Das gilt vor allem, wenn es um den gymnasialen Zweig geht. Der ist an einer Oberschule nur möglich, wenn genügend Schüler da sind.

Die Kommunen glauben erst einmal den Aussagen der Landesregierung. Sie haben brav alle Maßnahmen eingeleitet, um die neue Schulform noch in diesem Jahr einzurichten. Aber warum diese Eile? Nur weil das Gesetz die Möglichkeit bietet, diese neue Schulform schon zum nächsten Schuljahr einzurichten, muss dies dann auf Teufel komm raus an allen Standorten im Landkreis Stade passieren? An einigen Schulzentren bietet sich der schnelle Wechsel tatsächlich an. Dort sind die Vorraussetzungen gut und es wurde bereits im Vorwege geplant. Andere Kommunen sind jedoch einfach gutgläubig auf den Hochgeschwindigkeitszug des Landesregierung aufgesprungen. Dabei wäre es häufig sinnvoll, zunächst ein vernünftiges Konzept zu entwickeln und erst dann die Oberschule zu beantragen.

Die Politiker sollten bei ihren Entscheidungen auch an die Kinder denken, deren Zukunft von der Schulbildung abhängt. Ein Schnellschuss kommt denen sicher nicht zu Gute.