Konnte man schon im Jahr 2003 wissen, dass die Bevölkerungszahlen im ländlichen Raum und damit auch die Schülerzahlen dramatisch sinken werden? Ja, das konnte man.

Konnte man im selben Jahr auch schon wissen, dass immer weniger Eltern ihre Kinder gern auf eine Hauptschule schicken? Ja, man konnte. Doch die damalige Landesregierung setzte auf genau diese Schulform und verbot im selben Atemzug weitestgehend eine Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Realschulen. Sechs Jahre später, im Jahr 2010, wurde die Konsequenz dieser offensichtlichen Fehlplanung gezogen. Mit der Einrichtung der Oberschule wird genau jene Kooperation von Haupt- und Realschulen zum Modell, die vorher noch gesetzlich verboten war.

Es ist dem Verstand der Lokalpolitiker, zweier Landtagsabgeordneter und couragierter Schulleiter zu verdanken, dass die Fehlplanung von 2003 nicht zur Zerschlagung des Modells geführt hat, das jetzt zum Vorbild wird. Hätten sich nämlich die beteiligten an die geltenden Gesetze gehalten, so hätten in Apensen Haupt- und Realschüler getrennt unterrichtet werden müssen. Die Kommunalpolitiker waren in den entscheidenden Punkten schlauer als die höchste Ebene - zum Glück. Man wüsste gerne, was der damalige Ministerpräsident Christian Wulff heute jenen Schülern sagen würde, die schon in den Jahren 2004 bis 2010 von den Möglichkeiten in Apensen und Freiburg profitieren konnten. Doch der hat ja jetzt andere Aufgaben.