Eine nette Charme-Offensive vor der Kommunalwahl, als etwas anderes kann der platte Vorstoß der CDU zur Platt-Anfrage im Landtag leider nicht gewertet werden.

Sicher, das Plattdeutsche hat kulturellen Wert und sollte daher auch für die Nachwelt erhalten bleiben. Ob eine Große Anfrage auf Platt hierzu aber irgendetwas beisteuern kann, ist mehr als zweifelhaft. Wenn das Plattdeutsche überleben soll, dann ist es vor allem an den Bürgern in den Gemeinden, sich darum zu kümmern. Aber das ist nur das eine, was beim CDU-Vorstoß unangenehm auffällt. Das andere ist, dass die Aktion das Land Zeit und Geld kosten wird. 140 Fragen ins Hochdeutsche zu übersetzen, die Antworten zu sammeln und, so wie es ausschaut, wieder ins Platt zu übersetzen, das wird viele Mitarbeiter in der Landesverwaltung und in den Kommunalverwaltungen für geraume Zeit binden. Diese Zeit und damit auch das für die Arbeit benötigte Geld könnte woanders viel sinnvoller eingesetzt werden. Es ist schon kurios, dass gerade die CDU, die sich vor wenigen Monaten noch als konsequenter Sparer in der Öffentlichkeit präsentierte und ein rigoroses Konsolidierungsprogramm auflegte, nun wirklich sinnlos Geld verprasst. Als gebe es nicht genügend Baustellen in diesem Land, die dringender angepackt werden müssten. Sei es die Pflege, die Bildung oder die Wirtschaftsförderung. Nein, liebe CDU, bei aller Liebe zum Plattdeutschen - die Aktion ist ein komplettes Eigentor.