Nein, eine Augenweide ist Horneburg auf den ersten Blick nicht. Noch nicht.

Auf den zweiten Blick jedoch ist der Flecken interessant: Da sind architektonische Schmuckstücke zu finden, schön restaurierte und leider auch solche, die nach Sanierung schreien. Der Burgmannshof, das Rathaus, mehrere Geschäfts- und Wohnhäuser an der Langen Straße und am Marschdamm zeigen, was möglich ist und wie Städteplaner Akzente fürs Auge setzen und clevere Nutzungskonzepte verwirklichten.

Die Horneburger haben jetzt die wunderbare Chance, Teile ihrer Ortsmitte aus grauer Tristesse zu wecken, leere Läden mit Leben zu erfüllen, Konzepte für Flaniermeilen und hübschen Blumenrondells auszufeilen oder Teile der Langen Straße als künftige Gourmet-Gasse über den Ort hinaus bekannt zu machen.

An Fantasie und Ideen mangelt es den Beteiligten bisher nicht. Allerdings verstauben auch die besten Ideen in Schubladen, wenn es am nötigen Geld für deren Umsetzung mangelt. Die Horneburger haben sich über Jahre unermüdlich engagiert, um neben Tourismus-Hochburgen wie dem Alten Land oder Stade nicht im Schatten zu stehen. Es scheiterte bisher am Geld. Nun ist es den Leuten vom Flecken nach all ihrer Fleißarbeit im Vorfeld nur zu wünschen, dass Land und Bund die ehrgeizigen Pläne mitfinanzieren. Wichtig ist jetzt, sich gemeinsam auf ein Konzept zu einigen, das bei Bürgern, Rat und Verwaltung gleichermaßen auf Zustimmung stößt.